Innsbruck - Die Transitgegner üben am vorrangigen Bau der über 4 Mrd. Euro teuren Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt heftige Kritik. Dem Koralmtunnel fehlr nicht nur die "europäische Dimension", sondern ebenso "jede wirtschaftliche Grundlage bzw. Notwendigkeit", beklagte das Transitforum Austria-Tirol am Freitag. "Es geht - wie beim Großteil der Projekte des österreichischen Generalverkehrswegeplans - bloß um die versteckte Subvention aus österreichischem Steuergeld in nationale und internationale Baukonzerne", meinte Obmann Fritz Gurgiser.

"Verkehrspolitische Notwendigkeiten wie in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es Gott sei Dank nicht mehr", sagte der Transitgegner in einer Aussendung. Ähnlich verhalte es sich bei dem im Südburgenland und der angrenzenden Steiermark geplanten Schnellstraßen-Projekt S7 mitten durch die dortige Thermenlandschaft. "Kein vernünftiger Mensch" investiere heute aus immer knapper werdenden öffentlichen Geldern in Beton und Asphalt, damit immer mehr Menschen schnell vorbei- oder durchfahren können. In eine Thermenregion zu Wellness und Gesundheit zu reisen und neben einer Transitautobahn aufzuwachen, passe nicht zusammen.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und Verkehrsminister Werner Faymann (SPÖ) sollten sich daher "vehement auf den sorgfältigen, sparsamen und effizienten Einsatz öffentlicher Gelder konzentrieren und nicht hart erwirtschaftetes Steuergeld in Beruhigungspillen für Franz Voves (SPÖ) und Jörg Haider (BZÖ) umwandeln, die schamlos Euro-Steuermilliarden fehlinvestieren wollen", forderte Gurgiser. In einer Zeit, in der sich die schlechte Luft in Österreich konsequent ausbreite wie ein "bösartiges Krebsgeschwür", sei es "gesundheits- und damit menschenverachtend", weiter in Strukturen zu investieren, die dieses Ausbreiten noch forcieren. (APA)