Der vergangene Woche in dem ostenglischen Betrieb nachgewiesene Unterstamm des Virus H5N1 sei identisch mit dem Ende Jänner in Ungarn aufgetauchten. Daher sei es "das wahrscheinlichste Szenario", dass das Virus mit Frischfleisch aus Ungarn nach Großbritannien gelangte.
Risiko "mäßig hoch"
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stufte das Risko für das Einschleppen des Erregers mit dem Personen- und Fahrzeugverkehr aus Großbritannien von "gering" auf "mäßig" hoch. Die Sicherheitsmaßnahmen in deutschen Geflügelhaltungen sollten weiter auf hohem Niveau gehalten werden, empfahl das Institut.
Der deutsche Naturschutzbund (NABU) sah mit dem britischen Fall Anzeichen bestätigt, dass sich die Vogelgrippe vor allem durch den weltweiten Geflügelhandel überträgt. Die Seuche trete immer wieder in abgeschotteten großen Tierfarmen auf, sagte der NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
In Ungarn und Großbritannien waren nach den Vogelgrippefällen zehntausende Tiere getötet worden. Auch im türkischen Bogazköy wurde das Geflügel beseitigt, Häuser, Ställe, Fahrzeuge und sogar ein nahe gelegener See wurden desinfiziert. Es wird vermutet, dass die Tierseuche dort von Zugvögeln eingeschleppt wurde.