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Marco Buechel geht auf die Strecke.

Foto: Getty/Zoom
Aare - Die Topfavoriten haben am Freitag auch das Abschluss-Training für die WM-Abfahrt in Aare dominiert. "Oldboy" Marco Büchel markierte bei neuerlich beißender Kälte in 1:45,73 Minuten Bestzeit, dahinter folgten mit den Österreichern Fritz Strobl (0,74) und Hermann Maier (0,77) sowie dem Schweizer Didier Cuche (0,79) und dem Norweger Aksel Lund Svindal (1,00) vier weitere Sieganwärter fürs WM-Highlight am Samstag um 12:30 Uhr. Titelverteidiger Bode Miller (USA) ließ das Abschlusstraining aus.

Die weiteren beiden ÖSV-Starter am Samstag, Mario Scheiber und Michael Walchhofer, hatten 1,60 bzw. 1,89 Sekunden Rückstand und landeten auf den Plätzen 16 und 19. Der amtierende Abfahrts-Weltcup-Sieger Walchhofer ist das absolute Sorgenkind im ÖSV-Lager, der Salzburger hat nach seinem Sturz am Donnerstag im Kombi-Slalom und einem "Verschneider" im Mittelteil des Freitag-Trainings Schmerzen in Hüfte, Knie und Rippen. "Ich hoffe, dass das mein Physiotherapeut für Samstag ordentlich hinbekommt", meinte der Salzburger. Die beiden ÖSV-Ersatzpiloten Christoph Gruber und Klaus Kröll hatten 1,39 und 1,62 Sekunden Rückstand.

Head flott unterwegs

Büchel zeigte deutlich, dass nicht nur mit ihm, sondern auch mit seinen Head-Kollegen Miller und Cuche schwer zu rechnen sein wird. "Das Material läuft super. Der aggressive Schnee macht uns kein Problem." Die Tatsache, dass der Kurs ein wenig umgesetzt wurde und nun mehr Abfahrt als Super G ist, taugt Büchel ebenfalls: "Ich habe mich nicht wohl gefühlt in den vergangenen Tagen. Und heute wollte ich sehen, was ich kann." Der 35-Jährige fügte jedoch hinzu: "Mein Pulver ist noch nicht verschossen."

Strobl hatte als Zweiter bereits mehr als sieben Zehntel Rückstand. "Das ist schon recht heftig", so der Super-G-Silber-Gewinner. Maier, der am Samstag mit Rang drei gut leben könnte, taugt die Kursumsetzung ähnlich stark wie Büchel: "Es ist jetzt viel angenehmer zu fahren. Durch diese Kurvenorgien hat man viel Schwung verloren. Jetzt gibt es mehr Tempo, das ist um einiges interessanter."

Scheiber auf der "Sonntagslinie"

Scheiber fuhr nach eigener Ansicht "eher eine Sonntagslinie" und sieht daher für Samstag reichlich Potenzial nach oben. "Bei mir sind alles Reserven offen. Ich kann mich im Training nicht so sehr überwinden wie im Rennen, da kann ich dann richtig zulegen."

Walchhofer hofft nun, bis Samstag wieder auf der Höhe zu sein. Am Start des Trainings hatten sich die Schmerzen in Grenzen gehalten, doch das Schreckerlebnis auf Höhe der Mittelstation war wenig förderlich. "Die Frage ist: wieso ist mir das passiert? Vielleicht hat der Sturz doch körperliche Folgen gehabt. Mein Physiotherapeut hat es jetzt in der Hand." Seinen Start in der Kombi bereut Walchhofer aber deshalb nicht. "Einen WM-Start kann man nie bereuen, das ist immer eine tolle Geschichte."(APA)

Ergebnisse vom Abschlusstraining am Freitag für die WM-Abfahrt der Herren am Samstag (12:30 Uhr) in Aare:

 1. Marco Büchel (LIE)               1:45,73 M.
 2. Fritz Strobl (AUT)                + 0,74 S.
 3. Hermann Maier (AUT)                 0,77
 4. Didier Cuche (SUI)                  0,79
 5. Aksel Lund Svindal (NOR)            1,00
 6. Yannick Bertrand (FRA)              1,05
 7. Patrik Järbyn (SWE)                 1,29
 8. Manuel Osborne-Paradis (CAN)        1,32
 9. Erik Guay (CAN)                     1,39
  . Christoph Gruber (AUT)              1,39
11. Hans Olsson (SWE)                   1,47
12. Bruno Kernen (SUI)                  1,54
  . Ambrosi Hoffmann (SUI)              1,54
14. Didier Defago (SUI)                 1,57
15. Antoine Deneriaz (FRA)              1,58
16. Mario Scheiber (AUT)                1,60
17. Klaus Kröll (AUT)                   1,62
    weiter:
19. Michael Walchhofer (AUT)            1,89

Nicht am Start: u.a. Bode Miller (USA)