Moskau - Bei der Diskussion um die angebliche Einführung einer Kontingentierung von russischen Urlaubern in Kitzbühel, gab es auch heftige Reaktionen in russischen Medien. Mehrheitlich gilt der Ärger aber den englischen Medien wie "The Guardian" und "Telegraph": "Die englischen Zeitungen haben die Alpen überquert, um über russische Touristen in Österreich herzufallen", titelte am Freitag etwa die renommierte Tageszeitung "Kommersant". "Russische Touristen haben in Österreich vorerst nichts zu fürchten", schreibt die "Isvestija".

Verständnis

Zwar bezeichnete die "Isvestija" die Zehn-Prozent-Quote als "erniedrigend" und "ökonomisch nicht gerechtfertigt", doch mehrheitlich sieht die russische Presse in der Maßnahme keine Diskriminierung. Sie zeigt im Gegenteil Verständnis für die österreichischen Hoteliers: So erklärte etwa die Mediensprecherin der Russischen Tourismusunion, Irina Tjurina, der Zeitung "Wremja Nowostej", dass die Quote nach Herkunftsort der Gäste von Hotels auf der ganzen Welt praktiziert werde - nicht zuletzt auch, um sich gegenüber konjunkturellen Risiken abzusichern.

Das Internetportal "strana.ru" sah in den Artikeln der englischen Presse gar eine "klassische Ente", hinter der entweder ein journalistischer Fehler oder eine gezielte Kampagne gegen Wintersportorte in den Alpen stehen müsse. Trotzdem: "Ein negatives Gefühl bleibt zurück", resümiert der "Moskowskij Komsomolez". "Die Russen wurden mit dem Gesicht in den Schnee gedrückt", titelte das Revolverblatt. (APA)