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Foto: Reuters/Kessler
Willingen/Deutschland - Im deutschen Skisprung-Mekka Willingen geht am Wochenende mit einem Einzelspringen (Samstag/16:30) und einem Teambewerb (Sonntag, 15:30/jeweils live ORF) die Generalprobe für die Weltmeisterschaften in Sapporo (22.2. bis 4.3.) in Szene. Vor 40.000 Zuschauern, darunter die deutschen Handball-Weltmeister mit ihrem Trainer Heiner Brand, kommt es in Nordhessen nicht nur zu einem neuerlichen Duell zwischen Weltcup-Leader Anders Jacobsen und Verfolger Gregor Schlierenzauer, sondern auch zu einem internen ÖSV-Rennen um die letzten WM-Tickets.

Der fünffache Saisonsieger Schlierenzauer verkürzte den Rückstand mit seinem Sieg in Klingenthal in Abwesenheit von Jacobsen auf 86 Punkte und "trieb" den Tournee-Champion damit praktisch nach Willingen. Der Norsker brach seine Pause ab und wurde von seinem Verband für die Springen am Wochenende nachgemeldet. "Er hat anscheinend gemerkt, dass der Hut brennt", konstatierte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner und zeigte sich angesichts der erzwungenen Planänderung der Norweger nicht unzufrieden.

Zwei WM-Plätze offen

In der rot-weiß-roten Mannschaft geht es am Samstag auf der Mühlenkopfschanze aber auch intern um die "Wurscht". Neben den bereits für die WM Qualifizierten Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler vergibt Pointner mindestens noch zwei Plätze (mit Ersatzmann). Dafür kommen mit Thomas Koch, der wegen Gürtelrose-Erkrankung so wie Morgenstern weiter pausieren muss, Wolfgang Loitzl, Martin Höllwarth, Mario Innauer und Arthur Pauli noch fünf ÖSV-Adler in Frage.

"Es wird eine sehr harte Entscheidung, aber das ist mir lieber als in der Situation wie einige meiner Trainerkollegen zu sein, die keine Wahl haben", meinte Pointner und kündigte an: "Die Weichen werden sicher am Samstag gestellt." Für den Teambewerb am Sonntag wollte sich der Innsbrucker daher noch nicht festlegen: "Eventuell springt ein Junger, damit wir ihn auch in so einer Situation beobachten können. Wir sind aber auf jeden Fall Favorit, tiefstapeln wäre fehl am Platz. Wir müssen mit dieser Rolle auch bei der WM zurecht kommen."

Der interne Konkurrenzkampf macht den Tiroler Erfolgstrainer stolz: "Das erwarte ich mir von den Athleten, dass sie im Kampf um WM-Tickets noch einmal zulegen. Vor allem die Jungen (Innauer, Pauli/Anm.) beeindrucken mich sehr." Von den arrivierten Springern wie Loitzl und Höllwarth erwartet "Pointex": "Sie müssen sich noch ein bisschen vom Qualifikationsdruck befreien."

"Sie machen einen guten Eindruck"

Mit seinen Patienten Morgenstern und Koch steht Pointner in telefonischem Kontakt und ist optimistisch: "Sie machen einen guten Eindruck, strahlen Energie aus und wirken zuversichtlich. Am (heutigen/Anm.) Freitag gibt es noch eine Untersuchung, dann müssen wir entscheiden, wann sie wieder mit leichtem Training beginnen und dann auf die Schanze zurückkehren können." Bis zum Abflug nach Sapporo am 18. Februar (Sonntag) stehen in Österreich noch einige Trainingstage auf dem Programm.

In Deutschland sind die ÖSV-Adler übrigens im komfortablen Bus von US-Skistar Julia Mancuso unterwegs. Eine Reisemaßnahme, die sich laut Pointner bisher voll bezahlt gemacht hat. "Nach Klingenthal sind die anderen Teams im Stau gestanden und entnervt in Willingen angekommen. Unsere Springer haben während der Nachtfahrt geschlafen und am nächsten Tag schon wieder Kraft trainiert."(APA)