Die amerikanischen Aktienmärkte gehen mit moderaten Aufschlägen aus der Handelswoche. Impulse kamen in erster Linie vom sich weiterhin rasch drehenden Übernahmekarussel sowie guten Konjunkturdaten. So legte der ISM-Service-Index unerwartet deutlich auf 59 Punkte zu. Volkswirte waren lediglich von einer geringen Steigerung auf 57 Punkte ausgegangen. Auch die Auftragseingänge in der Industrie stiegen mit 2,4% stärker als erwartet, ebenso die vom Arbeitsministerium präsentierten Zahlen zur Produktivität. Der Zuwachs von 3% lag deutlich über den Schätzungen von 2%. Von Seiten des Handelsministeriums wurden zudem überraschend gesunkene Großhandelslagerbestände gemeldet.

Der Ölpreis kletterte erstmals seit 6 Wochen wieder über die Marke von USD 60. Die NASDAQ profitierte von guten Cisco-Zahlen. Das Schwergewicht präsentierte deutlich über den Erwartungen liegende Zahlen und einen optimistischeren Ausblick. Internethändler Amazon.com übertraf die Schätzungen zwar, die Euphorie der Anleger hielt sich jedoch in Grenzen. So brach der Gewinn im Q4 um 51% auf USD 98 Mio. ein, was in erster Linie mit der aggressiven Preispolitik im Weihnachtsgeschäft begründet wurde. Der Umsatz wuchs um 34% auf knapp USD 4 Mrd. und damit ebenfalls stärker als erwartet. Die Aktie steigt um fast 5%. Auch der Computerspiele-Hersteller Electronic Arts legte schwache Zahlen, die aber über den Erwartungen lagen. Zwar sank der Nettogewinn im 3. Quartal um 38%, Analysten waren jedoch von schwächeren Zahlen ausgegangen und kommentierten die Zahlen mit Aufstufungen.

Chevron, der zweitgrößte Ölkonzern der USA, musste aufgrund deutlich gesunkener Erdgaspreise einen Gewinnrückgang in Höhe von 9% auf USD 3,77 Mrd. bzw. 1,74/Aktie verbuchen. Die Prognosen wurden somit leicht übertroffen, die Aktie tendiert unverändert. Wal Mart konnte einen unerwartet starken Anstieg der vergleichbaren Umsätze im Jänner veröffentlichen, Probleme könnte eine Sammelklage von weiblichen Angestellten bereiten. Bis zu 1,5 Mio. Frauen wollen sich aufgrund systematischer Benachteiligung bei Bezahlungen und Beförderungen der Klage anschließen. Wal Mart könnten milliardenschwere Strafen blühen, die Aktie blieb davon recht unbeeindruckt und verliert lediglich 0,3%. Walt Disney legte die Zahlen zum ersten Fiskalquartal. Die Erwartungen konnten zwar getroffen bzw. teilweise übertroffen werden, die Aktie tendiert nahezu unverändert. Der Kosmetikkonzern Avon überraschte mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau, während Analysten von einem deutlichen Gewinnrückgang ausgegangen waren. Die Aktie steigt fast 10%. Gut aufgenommen wurden auch die Zahlen des Chemiekonzerns Celanese, dessen Aktien um 6,1% zulegen können. Das Unternehmen erzielte einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses und erhöhte die Guidance für das laufende Jahr. Der Investor Carl Icahn möchte den Automobilzulieferer Lear für USD 2,43 Mrd. übernehmen. Ican bietet USD 36 je Aktie des Herstellers von Autositzen, die Aktie haussierte um mehr als 15% auf USD 40. Die Private Equity-Häuser CCMP Capital Advisors und Goldman Sachs Capital Partners wollen den Klinikbetreiber Triad Hospitals für USD 4,7 Mrd. oder 50,25/Aktie übernehmen. Die Triad-Aktie stieg in Folge um 14%.

In der nächsten Woche erwarten wir Inflationszahlen sowie Daten des Immobilienmarktes. Wir gehen weiterhin von einer positiven Tendenz der amerikanischen Aktienmärkte aus, jedoch erhöht sich das Korrekturpotenzial zunehmends.