London - Im Zusammenhang mit mehreren Briefbomben hat die britische Polizei am Freitag die Festnahme eines Tatverdächtigen mitgeteilt. Die Sprengsätze waren an Behörden und Firmen geschickt worden, die mit dem Autoverkehr zu tun haben.

Der Mann habe bei einem Radiosender angerufen und behauptet, er sei für den Sprengsatz im südenglischen Wokingham verantwortlich, teilte die britische Polizei am Freitag mit. Er habe erklärt, die Gründe für die Versendung einer der Briefbomben live auf dem Sender darlegen zu wollen. Die Festnahme sei schon am Donnerstag erfolgt. Der Mann werde nun psychologisch betreut, hieß es.

Warnung vor weiteren Anschlägen

Trotz dieser Entwicklung werde jedoch weiterhin in mehrere Richtungen ermittelt, sagte der Polizei-Koordinator für Extremismus im Inland, Anton Setchell. Nach Angaben aus Polizeikreisen wird die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass es sich bei dem 48-Jährigen nicht um den eigentlichen Täter, sondern um einen Geistesgestörten handelt. Der Verband der Polizeiführungskräfte (ACPO) warnte davor, dass weitere Paketbomben-Anschläge verübt werden könnten.

Die Briefbombe in Wokingham war am Dienstag auf einem Firmengelände detoniert. Durch die Explosion wurden zwei Menschen leicht verletzt. In den vergangenen Wochen wurden in Großbritannien jedoch insgesamt sieben Anschläge mit Briefbomben verübt. Am Mittwoch wurden bei der Detonation eines Sprengsatzes im südwalisischen Swansea sechs Menschen verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass der oder die Täter mit den Sprengsätzen nicht töten, sondern Angst verbreiten wollen. (APA)

(APA/Reuters)