Während Putin am Samstag über "Russlands Rolle in der Weltpolitik" reflektiert, gibt Gates, der Nachfolger des glücklosen Donald Rumsfeld, seinen Münchner Einstand am Sonntag mit einem Referat zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen. Mit in der Rednergruppe, die sich diesem großen Thema zuwendet, ist der ebenfalls erst seit kurzem amtierende tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg sowie sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier.
An Rede- und Debattenthemen herrscht somit ebenso wenig Mangel wie an zivilen und militärischen Sicherheitspraktikern und -theoretikern, die sich, vom kolumbianischen Verteidigungsminister Juan Manuel Santos bis hin zu Dr. Klaus Olshausen, dem Präsidenten der Clausewitz-Gesellschaft zu Meckenheim, gleich in mehreren Hundertschaften in München eingefunden haben.
Die Dinner-Rede am Freitag mit dem hoffnungsfrohen Titel "Frieden im Nahen Osten" war Israels Außen- und Justizministerin Tzipi Livni zugedacht; Außenministerin Ursula Plassnik teilt sich mit SPD-Chef Kurt Beck und dem ukrainischen Präsidenten Viktor Juschtschenko das Thema "50. Jahrestag der Europäischen Union". Mit Bedauern wurde die Absage von Ali Larijani vermerkt, der angeblich krankheitshalber nicht nach München kommen kann. Der iranische Atom-Unterhändler wäre wohl wie wenig andere berufen gewesen, über "Sicherheit im Mittleren Osten" zu sprechen.