Montage: derStandard.at
klobrille

dieses wortmonster, dieses wortungeheuer ist eine

unverschämtheit, eine maßlose übertreibung und eine

fälschung sowieso, kurz, eine dumme affirmative

übertreibung durch verdoppelung als anmaßung. das

ist schön gesagt. wenn überhaupt, könnte man

höchstens von einem monokel sprechen, einem

riesenmonokel aus holz, blech oder plastik mit

scharnier, ohne glas. ein monokel zum drauf sitzen

oder hindurch schauen, in umgekehrter richtung.

eine fehlkonstruktion, eine beleidigung des auges und

der logik sowieso. ein gerahmtes nichts mit

kanalanschluss. ein loch für ein loch. eine verhöhnung

der edlen dingwelt, ja unserer abendländischen werte.

der erfinder dieses monsters muss ein zyklop

gewesen sein, selbst ein archaisches ungeheuer,

sicher kein engländer, schon gar nicht einer der

industriellen revolution. das wort gehört einfach

abgeschafft, wie hosentürl oder blutschande. (Friedrich Achleitner/DER STANDARD, Printausgabe, 10./11.2.2007)