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Die Wahlzettel werden in transparente Plexiglas-Urnen geschoben.

Foto: REUTERS/Michael Steen

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Wahlplakat mit den Kandidaten in Aschchabad.

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Moskau - In dem diktatorisch regierten Staat Turkmenistan in Zentralasien hat am Sonntag die Präsidentenwahl begonnen. Dabei galt der Ausgang allerdings als vorherbestimmt, denn der Staatsapparat unterstützte massiv den Übergangspräsidenten Gurbanguly Berdymuchammedow. Der frühere Vizeregierungschef hatte am 21. Jänner die Amtsgeschäfte des Präsidenten übernommen.

Reine Zählkandidaten

Fünf weitere Bewerber galten als reine Zählkandidaten. Die zumeist im Exil in Russland und Westeuropa lebenden Oppositionspolitiker durften sich nicht zur Wahl stellen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) entsandte Vertreter nach Turkmenistan, die aber die Wahl nicht offiziell beobachten sollten. Die OSZE kritisierte die Wahl als undemokratisch: "Man kann das kaum als Wahl bezeichnen, außerdem war sie absolut nicht frei und fair", sagte der portugiesische Europa-Abgeordnete Joao Soares der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei allerdings ein Schritt vorwärts, dass es mehrere Kandidaten gegeben habe.

Auch Menschenrechtler haben die Wahl scharf kritisiert. Sie befürchten eine "neue Diktatur" in der öl- und gasreichen zentralasiatischen Republik mit ihren fünf Millionen Einwohnern.

Die Wahlbeteiligung lag laut Wahlkommission bei 98,65 Prozent. Viele Turkmenen hätten auf Nachfrage erklärt, für den früheren Gesundheitsminister und Vizeregierungschef Berdymuchammedow gestimmt zu haben, meldete die Agentur Interfax. Erste Ergebnisse soll es frühestens am Montag geben. Die Vereidigung des neuen Präsidenten ist für Mittwoch geplant.

Nijasow hatte das gasreiche Turkmenistan 21 Jahre lang regiert und sich in einem bizarren Personenkult als "Turkmenbaschi" (Vater aller Turkmenen) feiern lassen. Er war im vergangenen Dezember gestorben. Politisch ist die Ex-Sowjetrepublik Turkmenistan wichtig wegen ihrer Grenzen zu den Krisenherden Afghanistan und Iran. Der neue Machthaber Berdymuchammedow hatte im Wahlkampf eine vorsichtige Öffnung des international isolierten Landes angekündigt. (APA/dpa)