Dem EU-Beschluss, der die Sanktionen nun per Ende Februar in Kraft setzt, gingen bereits Beschwerden der USA voraus, EU-Unternehmen würden wegen der engen wirtschaftlichen Verflechtungen die Sanktionen unterlaufen. Auch die umfangreichen staatlichen Exportgarantien für Irangeschäfte sind den USA ein Dorn im Auge.
Hannes Swoboda, stellvertretender Fraktionschef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, berichtete im Gespräch mit dem Standard von einem „Spitzelnetzwerk“ der USA in der EU, das alle Iran-Geschäfte von EU-Unternehmen mit dem Iran melde und umfangreiche Interventionen von US-Stellen auslöse.
EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner betonte: „Wir müssen die Resolution nun in Taten umsetzen.“ Die EU halte an ihrem zweigleisigen Ansatz fest, einerseits eine strikte Linie im Streit um das iranischen Atomprogramm zu fahren und gleichzeitig die Tür für Teheran offen zu halten. Der Luxemburger Außenminister Jean Asselborn warnte am Rande der Tagung davor, sich zu sehr in Sanktionen zu „verbeißen“. Der iranische Atom-Unterhändler Ali Larijani habe Signale ausgesandt, dass der Iran an einer Fortsetzung des Verhandlungsprozesses interessiert sei, sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier. „Wir werden jetzt zu prüfen haben, ob die Vorschläge eine Rückkehr an den Verhandlungstisch ermöglichen.“