Der Monolog "Das Produkt" des britischen Dramatikers Mark Ravenhill am Grazer Schauspielhaus
Redaktion
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"Als ich diese Geschichte gelesen hab, hab ich geheult wie eine Frau", erzählt der Produzent James seinem weiblichen Star, dem er die Hauptrolle in einem unglaublichen Drehbuch aufschwatzen will. Heulen würde wohl jeder einigermaßen mental gesunde Mensch beim Gedanken, diesen Plot in einen Film umsetzen zu müssen - oder laut lachen.
Der britische Dramatiker Mark Ravenhill hat den unsympathischen James bei der Uraufführung des Monologs "Das Produkt" in London 2005 selbst gespielt. Seit Sonntag zieht nun Daniel Doujenis auf der Probebühne des Grazer Schauspielhauses den Teflonanzug des Mannes über, an dem kein noch so dick aufgetragenes Klischee, das Ravenhill für den im Stück präsentierten Prototyp eines schlechten Drehbuches erdacht hat, kleben bleibt:
Eine New Yorker Karrierefrau verliebt sich in einen Terroristen, lernt den "grausam lächelnden" Osama kennen, schreckt aber in letzter Minute vor einem Anschlag in Euro-Disney zurück. Mickey und Donald werden verschont, doch die vor Sex, Gewalt und Unsinn strotzende Story geht weiter. Doujenis spielt unter der Regie von Eva-Maria Baumeister mit nötiger Distanz, um die Komik der absurden Wendungen des Drehbuchs zu zeigen. Doch mehr Ironie täte gut, denn der schwarze Humor des Textes hat das Zeug zum Brüller. Wenig vonnöten ist hingegen die stumme Rolle des Stars (Carolin Eichhorst), die auch Schaufensterpuppen bewältigen könnten. (cms/ DER STANDARD, Printausgabe, 13.02.2007)
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