Düsseldorf - Der ThyssenKrupp-Konzern hat nach
starken Zuwächsen im vergangenen Quartal seine Geschäftserwartungen
für das Gesamtjahr 2006/2007 nach oben geschraubt. Der Konzern sei
zuversichtlich, das Ziel eines Vorsteuergewinns von 2,5 Mrd. Euro
deutlich zu übertreffen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Bisher hatte der größte deutsche Stahlkonzern in seiner Prognose auf
das Wort "deutlich" verzichtet. Analysten gehen angesichts des
starken Stahlgeschäfts inzwischen sogar davon aus, dass der Konzern
im Gesamtjahr beim Vorsteuergewinn die Drei-Milliarden-Euro-Grenze
durchbrechen wird.
Auch seine Umsatzprognose hob der Konzern leicht an. Die Erlöse
sollen nun auf 48 und 49 Mrd. Euro steigen, nachdem bisher eine
Größenordnung von 47 Mrd. Euro angepeilt wurde. ThyssenKrupp meldet
seit Monaten Rekordzahlen. Das vergangene Geschäftsjahr 2005/06 (per
Ende September) war das erfolgreichste seit der Fusion zwischen
Thyssen und Krupp 1999.
Weitere Zuwächse
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete der
Konzern weitere Zuwächse. Nach endgültigen Zahlen steigerte das
Unternehmen den Vorsteuergewinn von Oktober bis Dezember auf 1,062
Mrd. Euro von 425 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz
kletterte um 13 Prozent auf 12,3 Mrd. Euro. Der Auftragseingang stieg
um 15 Prozent auf 13,3 Mrd. Euro.
Die Sparten Stahl- und Edelstahl waren neben dem
Dienstleistungsgeschäft die treibenden Kräfte. Das Segment Steel
verbesserte den Vorsteuergewinn auf 409 (Vorjahreszeitraum: 272) Mio.
Euro. Der Bereich Edelstahl kam sogar auf 325 Mio. Euro nach nur
sieben Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, die Dienstleistungssparte auf
192 (85) Mio. Euro.
Positive Perspektiven
"Die Perspektiven für den Stahlmarkt bleiben insgesamt positiv",
blickte ThyssenKrupp voraus. Weltweit erwartet das Unternehmen für
2007 weiterhin eine Zunahme der Nachfrage nach Walzstahl. Diese sei
aber vor allem durch die Nachfrage in Asien, Lateinamerika und den
GUS-Staaten getragen. In Europa und Nordamerika sei hingegen mit
einer gleich bleibenden oder leicht rückläufigen Nachfrage zu
rechnen. Beim Edelstahl erwartet der Konzern jedoch sowohl in Europa
als auch in Nordamerika und Asien eine steigende Nachfrage. (APA/Reuters)