Frankfurt - Das Biotechunternehmen Qiagen hat im vergangenen Geschäftsjahr dank Zukäufen und neuen Produkten mehr verdient. Der Betriebsgewinn vor Sonderposten wie Akquisitions- und Restrukturierungskosten habe sich 2006 um 15 Prozent auf 120,9 Mio. Dollar (93,3 Mio. Euro) erhöht, teilte Qiagen am Montag nach Börsenschluss mit. Nach Sonderposten lag der Zuwachs noch bei sechs Prozent auf 100,6 Mio. Dollar.

Der bereinigte Gewinn kletterte um 23 Prozent auf 85,3 Mio. Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 56 Cent und damit im Rahmen der Analystenerwartungen von 55 Cent und am oberen Ende der von Qiagen abgegebenen Prognose. Nach Sonderposten verdiente Qiagen 46 Cent. Der Umsatz lag bei 465,8 Mio. Dollar, ein Plus von 17 Prozent.

Für das laufende Jahr stellte Qiagen einen Umsatzanstieg auf 518 bis 535 Mio. Dollar und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 60 bis 63 Cent in Aussicht. Dabei plant der Hersteller von Analysezubehör für die Genom- und Proteinforschung weitere Zukäufe, für die Qiagen unverändert rund 500 Mio. Dollar zur Verfügung stehen. "Wir haben eine starke Bilanz, die uns das komplette Spektrum von kleinen bis zu großen Akquisitionen ermöglicht. Wichtig ist, dass Akquisitionen passen und gewinnerhöhend sind und wenn das eine große ist, dann umso besser", sagte Qiagen-Finanzvorstand Roland Sackers der Nachrichtenagentur Reuters.

Zehn Zukäufe

In den vergangenen zwei Jahren hatte Qiagen zehn Zukäufe unter Dach und Fach gebracht und in diesem Tempo soll es weiter gehen, wie Sackers betonte. "Akquisitionen sind Teil unserer Strategie." Mittelfristig werde dies zu einem jährlichen erwarten Umsatzwachstum inklusive Akquisitionen von 15 bis 20 Prozent führen. Größere Akquisitionen würden sicherlich zu mehr Wachstum führen, sagte der Manager.

Im vergangenen Geschäftsjahr verbuchte Qiagen aus alleiniger Kraft einen Umsatzanstieg von elf Prozent, Akquisitionen steuerten ein Plus von sechs Prozent bei. Starkes Wachstum habe Qiagen in den Bereichen molekulare Diagnostik und angewandte Testverfahren verzeichnet. Aber auch der asiatische Markt habe sich mit einem Umsatzanstieg von 66 Prozent alleine im vierten Quartal erneut als Wachstumstreiber erwiesen. Insgesamt habe Qiagen im vergangenen Jahr 67 neue Produkte auf den Markt gebracht, die bereits vier Prozent zu den Erlösen beigetragen hätten. Im laufenden Jahr solle der Beitrag neuer Produkte noch stärker ausfallen. "Mit einer gut gefüllten Pipeline neuer Produkte haben wir eine starke Basis für unser Wachstum in 2007 und darüber hinaus geschaffen", erklärte Qiagen-Vorstandschef Peer Schatz. Kräftige Nachfrage verzeichnet Qiagen nach den Sackers Worten derzeit bei seiner neuen Technologieplattform "QIACube", die einen automatischen Einsatz vieler Produkte des Unternehmens ermögliche. (APA/Reuters)