Wien - Das "Steyr HS .50" ist eine Präzisionswaffe, die auf größere Entfernungen sowohl Körperpanzerungen als auch gepanzerte Fahrzeugwände durchschlagen kann. Es handelt sich um ein großkalibriges Einzellader-Scharfschützengewehr der Firma Steyr Mannlicher. Im Internet wird ein Preis von 5.190 Euro angegeben.

Die Waffe verwendet das für Maschinengewehre entwickelte Kaliber 12,7 x 99 mm. Auf zwei Kilometer hat sie eine tödliche Wirkung auf Menschen. Mit spezieller Munition kann auf 1.000 m eine daumendicke Stahlwand durchschlagen werden.

Das Steyr HS .50 ist als einschüssige Zylinderverschluss-Büchse konzipiert - das heißt, dass die leere Patronenhülse nach dem Abschuss des Projektils beim Öffnen des Verschlusses ausgeworfen wird. Da es aber über kein Magazin verfügt, aus dem eine neue Patrone nachgeladen wird, muss diese vom Schützen selbst eingelegt werden.

Das Gewehr verfügt über einen Lauf, an dessen Mündung sich die für das Steyr HS .50 markante, hochwirksame Mündungsbremse befindet, die den Rückstoß des Gewehres nach dem Schuss erheblich verringert. Da die Waffe nicht für eine freihändige Verwendung konzipiert wurde, besitzt sie ein aufsteckbares Zweibein. Auf das Gewehr können zahlreiche Visiere und Nachtsichtgeräte montiert werden.

Das Steyr HS .50 wurde so konstruiert, dass es mit wenigen Handgriffen auseinander genommen und wieder zusammengebaut werden kann. Mit seiner Technik zählt es zu den modernsten und präzisesten Scharfschützengewehren der Welt.

Die Waffe wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als Steyr Mannlicher 800 Exemplare im Jahre 2005 - laut heutigem Besitzer Holzschuh im Februar 2004 - an den Iran verkaufte. Als dies publik wurde, äußerten einige Länder (darunter die USA und Großbritannien) Kritik, da das Land zur Achse des Bösen gezählt wird. Schwächere Kritik kam auch von Ländern wie Dänemark, da sie befürchteten, dass die Gewehre vom Iran in den Irak gelangen könnten und dort dann von Extremisten für Anschläge gegen die irakische Armee oder die derzeitigen Besatzungstruppen eingesetzt werden könnten.

Trotz aller Kritik wurde der Verkauf von der österreichischen Regierung im November 2004 genehmigt. Laut einem Bericht der britischen Zeitung "Daily Telegraph" im Februar 2007 haben US-Soldaten bei einer Razzia rund 100 dieser Präzisionswaffen sichergestellt.

Waffenhändler preisen das Steyr HS .50 im Internet mit folgenden Worten an: "Es beeindruckt, das Präzisionspotenzial der Waffen und der schweren Projektile zu erleben. Eine Steyr in diesen Kalibern ist sicher eine Überlegung wert für Schützen mit Hang zu leistungsstarken Exoten."(APA)