Genf - Drei Jahre "Vogelgrippe" H5N1 und kein Ende: Die Todesrate der Erkrankten beträgt weiterhin 60 Prozent. Sie ist bei jüngeren Personen höher als bei älteren. Das hat eine Auswertung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergeben, die jetzt mit Stichtag 9. Februar veröffentlicht worden ist.

Die Fachleute der WHO haben 256 Infektionsfälle zwischen 25. November 2003 und 24. November 2006 analysiert. Die Erkrankungen waren in zehn Ländern der Erde aufgetreten. Das Durchschnittsalter der Infizierten betrug 18 Jahre, 89 Prozent waren unter 40. Den höchsten Anteil an Infektionen wies Vietnam mit 91 auf, dann kam schon Indonesien mit 74.

Überlebensdauer durchschnittlich neun Tage

Männer und Frauen waren unter den Erkrankten bisher gleich vertreten. Die Mortalitätsrate betrug 60 Prozent, sie lag bei den Frauen in der Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren höher als bei den gleichaltrigen Männern. Am höchsten war die Sterblichkeit in der Altersgruppe der Zehn- bis 19-Jährigen mit 76 Prozent, am geringsten in der Altersgruppe der über 50-Jährigen mit weniger als 40 Prozent. Vom Beginn der Erkrankung bis zum Tod dauerte es im Durchschnitt neun Tage.

Im Durchschnitt dauerte es von der Erkrankung bis zur Aufnahme in ein Spital vier bis fünf Tage. Das dürfte auf die Vielzahl der Fälle in den Entwicklungsländern zurückzuführen sein. Die ursächliche Therapie mit Neuraminidasehemmern wie Oseltamivir ("Tamiflu") oder Zanamivir ("Relenza") wirkt nur, wenn die Tabletten bzw. die Trockeninhalation längstens binnen zwei Tagen nach Auftreten der Symptome eingenommen werden. Dies dürfte bei vielen der Fälle erst im Spital erfolgt sein.

Bis einschließlich 6. Februar dieses Jahres wurden der WHO 272 Erkrankungsfälle und 166 Opfer gemeldet. Mit Nigeria ist seit November 2006 ein weiteres Land hinzu gekommen, in dem H5N1-Infektionen aufgetreten sind. (APA/Red)