Teheran - Der Iran hat einem Agenturbericht zufolge ein Agentennetz enttarnt und die Hauptverantwortlichen festgenommen. Sie hätten vertrauliche Informationen über Projekte des Ministeriums für Telekommunikation gesammelt und an "große europäische Kommunikationsfirmen" verkauft, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur IRNA einen namentlich nicht genannten Geheimdienstmitarbeiter am Dienstag.

Ein Hauptverdächtiger habe bei der ersten Vernehmung den Verkauf der Daten für 3,5 Millionen Dollar (2,69 Mio. Euro) gestanden. Das Ziel der Gruppe sei die "Zerstörung der Wirtschaft" gewesen. Weitere Details über die Zahl der Spione und Festnahmen gab es zunächst nicht.

Der iranische Geheimdienstminister Gholamhossein Mohseni-Ejei hatte vor einigen Tagen die Enttarnung von 100 Personen bekannt gegeben, die Agenten des amerikanischen und israelischen Geheimdienstes sein sollen. Einige von ihnen seien festgenommen worden, als sie das Land verlassen wollten. Sie seien auf dem Weg zu Spionage-Lehrgängen im Ausland gewesen. Das geistliche Oberhaupt im Iran, Ajatollah Ali Khamenei hatte vor einer "samtenen Revolution" gewarnt. Demnach planen die USA, im Land lebende Intellektuelle für einen Regierungswechsel zu gewinnen. (APA/Reuters)