Mit dem symbolträchtigen Schritt nähert sich die Provinz weiter dem Ziel, alle sichtbaren Erinnerungen an den 30-jährigen Konflikt zu tilgen. Nach dem 1997 verkündeten Waffenstillstand der IRA hat Großbritannien seine Militärpräsenz in Nordirland drastisch reduziert und 2000 mit dem Abriss der Wachtürme begonnen, die überall in Dörfern, Ortschaften und auf dem Land standen.
Militärhilfe einstellen
Großbritannien will bis Ende Juli die gesamte Militärhilfe für die nordirische Polizei einstellen. Bis dahin sollen auch alle britischen Soldaten die Polizeiwache in Crossmaglen verlassen, wo mit dem Turm nun bereits die letzte bedeutende Militäreinrichtung im Süden des Bezirks Armagh verschwand. "Das ist im Herzen dessen, was das 'Banditen-Land' genannt wurde", sagte eine Armee-Sprecherin. "Die Zeit schreitet voran, es ist unglaublich."
In vielen Gegenden Nordirlands, wo die Polizei früher in Panzerwagen patrouillierte, sind die Beamten inzwischen zu Fuß oder auf Fahrrädern unterwegs. Das Militär eskortiert die Polizei aber weiterhin in einigen katholischen Hochburgen, wo der Widerstand gegen die britische Herrschaft und eine von Protestanten dominierte Polizei am stärksten geblieben ist.