Wien - Im Vorjahr wurden in Österreich 39.408 Ausländer, die gar nicht da sein hätten dürfen, aufgegriffen. Verglichen mit 2005 ein leichtes Minus von 0,84 Prozentpunkten. Die meisten davon sind aber nur aus statistischen Gründen im am Dienstag präsentierten Schlepperbericht gelandet. 80 Prozent der Aufgegriffenen waren nämlich rumänische Staatsbürger, die lediglich in Italien oder Spanien, wo sie als Saisonarbeiter tätig waren, ihr Visum überzogen hatten und bei ihrer Heimreise durch Österreich erwischt wurden.

45 Prozent weniger

Der Rest der ohne gültige Papiere aufgegriffenen Personen wurde in den meisten Fällen eingeschleust. Und deren Anzahl ist im Vergleich zu 2005 um 45 Prozent zurückgegangen. Dafür wurden um 15 Prozentpunkte mehr Schlepper (817 Verdächtige) festgenommen. Was für Innenminister Günther Platter (VP) ein Zeichen dafür ist, dass "Österreich für Schlepperorganisationen unattraktiver geworden ist". Die großen Gegenspieler von Gerald Tatzgern, dem obersten Schlepperfahnder im Bundeskriminalamt, sitzen vor allem in Moskau, Kiew und Ankara. Im Sold der weitverzweigten Banden stehen aber auch österreichische Kriminelle, die hauptsächlich die Not von tschetschenischen, moldawischen, georgischen, chinesischen, irakischen und ägyptischen Flüchtlingen ausnützen.

Im Hinblick auf die Erweiterung des Schengenraumes 2008 sagte Platter, dass einige Staaten noch Defizite bei der Grenzsicherung hätten. Für 2650 Borderpolizisten müssen nach der Verschiebung der Schengengrenze nach Ungarn, Slowenien, in die Slowakei und in die Teschechische Republik neue Aufgaben gefunden werden. (simo, DER STANDARD print, 14.2.2007)