Camp Pendleton/USA - Wegen der Ermordung eines Irakers in Hamdania ist am Dienstag ein weiterer US-Marineinfanterist vor ein Militärgericht gestellt worden. Das Verfahren gegen den Gefreiten Robert Pennington im kalifornischen Camp Pendleton ist bereits das sechste in diesem Fall. Dem 22-Jährigen werden Mord und Entführung sowie Verschwörung, Diebstahl und Einbruch zur Last gelegt.

Insgesamt sollen sieben Marineinfanteristen und ein Marinesanitäter an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein. Ihnen wird vorgeworfen, den unbewaffneten Iraker Hashim Ibrahim Awad am 26. April vergangenen Jahres aus seinem Haus gezerrt, in ein Loch geworfen und mit mindestens zehn Schüssen in den Kopf getötet zu haben. Anschließend sei die Tat so dargestellt worden, als hätten die Soldaten einen bewaffneten Rebellen erschossen. Grund sei die wachsende Frustration der Soldaten wegen ihrer vergeblichen Suche nach einem Aufständischen gewesen, hieß es in einem der Geständnisse.

Drei Marineinfanteristen und der Sanitäter haben sich vor Gericht zu den geringeren Anklagepunkten schuldig bekannt. Sie erhielten Haftstrafen von weniger als zwei Jahren, weil sie sich im Gegenzug bereit erklärten, gegen ihre Kameraden auszusagen. Ein weiterer Marineinfanterist zog sein Schuldbekenntnis in der vergangenen Woche kurz vor der Urteilsverkündung zurück. Einer der Zeugen erklärte am Dienstag im Prozess gegen Pennington, der Angeklagte habe dafür gesorgt, dass Fingerabdrücke des Opfers auf das Gewehr gekommen seien, das man neben der Leiche platziert habe. (APA/AP)