Rio de Janeiro - Fünf Tage vor Beginn der weltberühmten Karnevalsumzüge ist Rio de Janeiro erneut von blutigen Unruhen erschüttert worden. Mindestens sechs Menschen seien am Dienstag (Ortszeit) bei stundenlangen Kämpfen zwischen Polizeieinheiten und mutmaßlichen Drogenhändlern in einem Slumviertel der brasilianischen Metropole getötet worden, berichteten Medien.

Bei zwei der Opfer handle es sich den Erkenntnissen zufolge um unschuldige Zivilisten, sagte ein Sprecher des Sicherheitssekretariats der Stadt. Die vier anderen seien mutmaßliche Drogenhändler, hieß es.

Die Zusammenstöße im Slum "Complexo do Alemao" (Anlage des Deutschen) begannen am Vormittag und waren den amtlichen Angaben zufolge in der Nacht auf Mittwoch noch im Gange. Neben Hunderten von Beamten der uniformierten und der Zivil-Polizei nahmen an der Aktion auch Angehörige der Militär-Eliteeinheit "Kraft für die Nationale Sicherheit" (FSN) teil. Eingesetzt wurden unter anderem auch Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge.

Der "Drogenkrieg" in der Metropole am Zuckerhut hat laut Behörden allein in den vergangenen elf Tagen insgesamt mindestens 21 Menschenleben gefordert. Bei einer Attentatsserie der Drogenmafia waren erst Ende Dezember 18 Menschen getötet worden. (APA/dpa)