Für den ehemaligen US UN-Botschafter John Bolton sei das Abkommen ein schwacher Kompromiss. Er kritisierte in einem CNN-Interview, dass die Einigung gegen fundamentale Versprechen der US-Regierung verstoße, wie die New York Times berichtet. Bolton verlangt eine härtere Gangart gegenüber dem stalinistisch geführten Land.
Die Demokraten argumentieren, dass Bush diesen Deal auch vor vier Jahre hätte haben können.
Die Gespräche hätten sich als bester Weg erwiesen, um dem Nuklearprogramm mit diplomatischen Mitteln zu begegnen, meinte Bush in einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Stellungnahme. Das Abkommen mit Nordkorea sei ein erster Schritt zu dem gemeinsam vereinbarten Ziel einer Kernwaffen-freien koreanischen Halbinsel.
Rice zufrieden
US-Außenministerin Condoleezza Rice begrüßte die Einigung mit Nordkorea als "guten Anfang" und "viel versprechender Schritt in die richtige Richtung". Zugleich sagte Rice vor Journalisten in Washington, dass die Übereinkunft noch nicht "das Ende der Geschichte" bedeute. Außenamtssprecher Sean McCormack sagte, es gebe nun "erstmals einen Hinweis, dass Nordkorea zu einer nuklearen Abrüstung bereit ist und dass es eine strategische Entscheidung getroffen hat". Die Vereinbarung, die nach fünfttägigen Diskussionen in Peking erzielt wurde, werde Nordostasien "sicherer, wohlhabender und stabiler machen".
Der Verhandlungsfortschritt zeige auch den Erfolg internationaler Zusammenarbeit, sagte Rice. Am Ende der vereinbarten 60-Tage-Frist, in der Nordkorea seine Atomanlage in Yongbyon schließen soll, werde es im Rahmen der Sechser-Runde aus Nord- und Südkorea, den USA, Russland, China und Japan ein Treffen auf Außenminister-Ebene geben.
Aus Sicht des stalinistische Nordkorea erfordert die in Peking unterzeichnete Übereinkunft nach Angaben der Führung in Pjöngjang lediglich eine "vorübergehende Aussetzung" seines Atomprogramms. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Dienstag, bei den Gesprächen sei vereinbart worden, dass Nordkorea für Hilfen im Wert von einer Million Tonnen Heizöl "zeitweise den Betrieb seiner Nuklearanlagen einstellen" müsse.