Stockholm - Der schwedische Haushaltswaren-Konzern
Electrolux hat seinen Gewinn 2006 mehr als verdoppelt. Er stieg auf
3,85 Mrd. Kronen (rd. 420 Mio Euro), nach 1,76 Mrd. Kronen im
Vorjahr. Allerdings hatte Electrolux im vorigen Sommer die besonders
ertragreiche Sparte für Gartengeräte unter dem Namen Husqvarna aus
dem Gesamtkonzern ausgegliedert. Ohne diesen Effekt sei der
Reingewinn um 17,5 Prozent auf 3,1 Mrd. Kronen gestiegen, teilte das
Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mit. Der Umsatz stieg auf dieser
Vergleichsbasis um 3,1 Prozent auf 103,8 Mrd. Kronen.
Unmittelbar vor Bekanntgabe der Jahresbilanz wurde die Wahl von
Marcus Wallenberg zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden als Nachfolger
von Michael Treschow gewählt. Die Wallenberg-Familie hält 27,6
Prozent der Stimmrechtsanteile bei Electrolux. Electrolux hatte Ende
2005 die Schließung seiner deutschen Tochter AEG in Nürnberg sowie
weiterer westeuropäischer Werke angekündigt.
Aktie steigt
Anleger an der Stockholmer Börse zeigten sich erfreut: Die
Electrolux-Aktie kletterte am Vormittag knapp 16 Prozent höher.
Im laufenden Jahr erwartet der Hersteller von Staubsaugern,
Waschmaschinen, Kühl- und Gefrierschränken eine weiterhin steigende
Nachfrage in Europa, aber eine schwächeres Geschäft in Nordamerika.
"2007 scheint sich wie 2006 zu entwickeln, mit einem schwachen
Einstieg in die Saison und einem starken Ende", erklärte Electrolux.
Der Konzern sah sich zuletzt gezwungen, wegen des starken
Konkurrenzdrucks Arbeitsplätze abzubauen und die Produktion in
Billiglohn-Länder zu verlagern. Leidtragende sind unter anderem die
rund 1700 Mitarbeiter des AEG-Werks in Nürnberg, das geschlossen
werden soll. Electrolux war 2006 vom US-Konkurrenten Whirlpool als
Branchenprimus abgelöst worden. Whirlpool hatte damals seinen
Konkurrenten Maytag übernommen. (APA/dpa)