Elsner solle gegen Kaution freigelassen werden. Als Kaution sollte jene Million Euro verwendet werden, die der Industrielle Martin Schlaff für Elsner in Frankreich hinterlegt habe, so Schubert. Zum Vorwurf der Fluchtgefahr sagte Schubert, dass diese nicht bestehe (siehe Interview).
Chance zum Plaudern
Der 71-jährige Elsner, der bereits für diesen Freitag vor den Banken-Untersuchungsausschuss geladen ist, weilt aufgrund seiner Herzbeschwerden bis auf Weiteres im Spitalsbereich des Gefangenenhauses Josefstadt. Dort teilt er sein Zimmer mit einem zweiten Patienten, damit er "jemanden zum Plaudern" hat, sagt Anstaltsleiter Major Josef Gramm.
"Vorbehaltlich" der weiteren Entwicklung werde Elsner vorerst in der Krankenanstalt des Gefangenenhauses bleiben, erklärte der Leitende Staatsanwalt Karl Drexler. Sollte er "ausreichend gesund sein", könnte Elsner nach Drexlers Angaben in weiterer Folge auch in einen normalen U-Haftraum verlegt werden. Sollte sich der Gesundheitszustand dagegen dramatisch verschlechtern, werde man Elsner in ein öffentliches Spital bringen. Dort würde er unter Bewachung stehen.
Eingefrorene Konten
Auf den ehemaligen Bawag-Chef wartet nicht nur der wohl größte Betrugsprozess des Landes. Auch sein früherer Brötchengeber, die durch Milliardenspekulationen angeschlagene Bawag P.S.K., und der bisherige Bank-Eigentümer ÖGB wollen Geld und Vermögenswerte zurück. Erste Schadenersatzverhandlungen haben bereits stattgefunden. Zumindest auf Teile von Elsners Vermögen hat die Justiz bereits die Hand drauf: Im Juli 2006 waren die Privatkonten von Elsner bei der Bawag eingefroren worden. Auch auf seine Privatstiftungen "Birdie" und "Gambit" hat Elsner keinen Zugriff mehr.
Keinen Zutritt hat Elsner auch zu seiner Wiener Penthouse-Wohnung am Dach der Bawag-Zentrale in der Wiener Seitzergasse . Diese Immobilie beansprucht die Bank und hat gegen Elsner und seine Frau Ruth Räumungs- und Exekutionsklagen eingebracht.