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Angeschnittene Ansicht des ESA-Labors Columbus.

Foto: AP/European Space Agency ESA, D.Ducro
Paris - Der französische Astronaut Leopold Eyharts soll Europas Raumlabor Columbus im All in Betrieb nehmen. Wie die Europäische Weltraum-Organisation ESA bekannt gab, wurde der bald 50-jährige Eyharts für die Mission im Herbst als Begleiter des deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel ausgesucht. Beide sollen mit der US-Raumfähre Discovery mit Columbus an Bord zur Internationalen Raumstation (ISS) starten.

Die Shuttle-Mission STS-122 soll nach bisherigen Plänen am 17. Oktober beginnen. Laut ESA soll Schlegel nach knapp zwei Wochen auf der ISS wieder mit der Discovery zur Erde zurückkehren. Eyharts soll dagegen zwei Monate lang an Columbus arbeiten und erst die folgende Mission der Raumfähre Endeavour zum Rückflug nutzen.

Europäische Langzeitforschung im All

Das 13 Tonnen schwere und 880 Millionen Euro teure Columbus-Labor, das an die ISS angekoppelt wird, soll Europa erstmals Langzeitforschung im All ermöglichen; es gilt als europäischer Hauptbeitrag zur ISS. Das Labor umfasst sieben Einrichtungen für Experimente, von denen zwei während der Mission STS-122 an der Außenwand - also direkt im Weltraum - angebracht werden sollen.

Zu dem Modul, das mindestens fünfzehn Jahre lang einsatzbereit sein soll, gehört eine acht Meter lange Druckkabine mit viereinhalb Metern Durchmesser. Sie kann bis zu drei Wissenschaftsastronauten aufnehmen. Diese sollen Experimente unter anderem aus Biotechnologie und Medizin ausführen, die unter den Bedingungen der Schwerkraft auf der Erde nicht möglich sind. Überwacht werden soll das Labor vom Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen bei München.

Eyharts absolvierte 1998 seinen ersten Raumflug zur russischen Raumstation Mir. Dabei führte der ausgebildete Luftwaffeningenieur und Kampfjet-Pilot aus dem südwestfranzösischen Biarritz unter anderem Experimente aus Medizin, Neurologie und Biologie aus. Schlegel war 1993 mit der deutschen Mission Spacelab D-2 im All. Damals reiste er mit dem Space Shuttle Columbia, der zehn Jahre später nach einer Mission beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühte. (APA/Red)