Prag - Das tschechische Außenministerium hat sich in einer Reaktion auf die Blockade des Grenzübergangs Wullowitz/Dolni Dvoriste am Mittwochvormittag "enttäuscht" darüber gezeigt, dass die österreichischen Behörden nicht entsprechende Maßnahmen getroffen hätten, um eine "kontinuierliche Passierbarkeit" des Ortes zu sichern. Der Grenzübergang wurde am Vormittag von österreichischen Atomgegnern aus Protest gegen das südböhmische Atomkraftwerk Temelin blockiert.

Das Prager Außenamt betonte in einer offiziellen Erklärung, die österreichische Seite sei durch das tschechisch-österreichische Abkommen über die Übergange an der gemeinsamen Grenze verpflichtet, die Passierbarkeit der Grenzübergänge zu gewährleisten. Die Verhinderung einer freien Durchfahrt habe "unseren Bürgern konkrete Schwierigkeiten" beim Passieren der Grenze verursacht.

Das trage auch nicht zu einer positiven Entwicklung des Sicherheitsdialogs zwischen den beiden Ländern bei, für den eine Atomsphäre des gegenseitigen Vertrauens eine Schlüsselangelegenheit sei, heißt es in der Erklärung. "Das Außenministerium der Tschechischen Republik betrachtet die wiederholte Blockade der Grenze als einen nicht konstruktiven Schritt, der nicht dem erreichten Niveau der Beziehungen zwischen Österreich und der Tschechischen Republik entspricht." (APA)