Der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Karl Proyer, sprach gegenüber dem STANDARD von einem "sensationellen Erfolg" und kündigte an, die Wahl genau zu prüfen. Die GPA liegt in Sachen Betriebsrat seit langem mit Kik im Clinch. Bereits im Herbst 2006 gewählt, war der Wahlvorstand um Martin Reischl seiner Aufgabe – die Betriebsratswahl zu organisieren – lange nicht nachgekommen. Die GPA vermutete Druck aus der Führung des Konzerns, der zur deutschen Tengelmann-Gruppe gehört. Reischl wollte den Sinneswandel des Wahlvorstands nicht kommentieren.
Die GPA übte nach der verschleppten Wahl an mehreren Fronten Druck auf Kik aus: Gewerkschafter besuchten die Angestellten in den gut 300 österreichischen Filialen. Ein Hausverbot konnte Kik nicht durchsetzen. Außerdem rief die GPA die Schiedsstelle der Wirtschaftskammer an und klagte Kik auf Unterlassung rufschädigender Behauptungen; der Prozess begann Anfang dieser Woche.