Wien – "Entscheidend sind die Fixkosten. Mineralölsteuer und Maut schmerzen weniger, die müssen alle anderen auch zahlen." Der Geschäftsführer des Fachverbandes für Güterbeförderung, Christian Bauer, begrüßte am Mittwoch die zwischen SPÖ und ÖVP paktierte Halbierung der Kfz-Steuer für Lkw auf 1500 Euro pro Jahr als Schritt in die richtige Richtung.

Allerdings sei Österreich damit noch immer weit vom Europadurchschnitt entfernt, der bei rund 900 Euro liege. Nun bestehe aber zumindest die Hoffnung, dass nicht noch mehr heimische Frächter ins Ausland gingen. Insgesamt haben seit der Ostöffnung rund 1000 österreichische Frächter eine Niederlassung jenseits der Grenze gegründet und so Steuern gespart – vorzugsweise in Tschechien, Ungarn und Slowakei. In Österreich haben noch rund 8000 Unternehmen eine Frachtkonzession.

Durch die angekündigte Senkung der Kfz-Steuer wird sich die Transportbranche in Summe rund 70 Mio. Euro ersparen. Auf die Frächter entfallen davon nach Angaben von Bauer etwa 20 bis 25 Mio. Euro. Weil die mit 1. Juli 2007 in Kraft tretende Erhöhung der Mineralölsteuer auf Diesel die Frächter etwas mehr als zwölf Mio. Euro kosten dürfte, gibt es für die Branche unterm Strich sogar eine Ersparnis. „Man muss aber differenzieren zwischen Nah- und Fernverkehr“, sagte Bauer. Während die Gesamtkostenentlastung im Nahverkehr zwei bis drei Prozent betrage, habe der Fernverkehr gut fünf Prozent mehr Kosten zu tragen. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.2.2007)