Washington/Tokio - Nach der internationalen Einigung über die Aussetzung von Nordkoreas Atomprogramm hat US-Präsident George W. Bush Pjöngjang zur Einhaltung seiner Verpflichtungen aufgefordert. Bush habe betont, dass das Ergebnis der Sechs-Länder-Gespräche Nordkorea einen Weg vorwärts weise, das Land sich aber an seine Verpflichtungen halten müsse, sagte der Sprecher des US-Sicherheitsrates, Gordon Johndroe, am Mittwoch in Washington.

Bush habe in Telefonaten mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und dem südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun vereinbart, dass sie zur Umsetzung der Vereinbarung eng zusammenarbeiten wollten.

Bush sicherte Abe laut Johndroe zu, sich für die von Nordkorea entführten Japaner einzusetzen. Nordkorea hatte 2002 zugegeben, japanische Zivilisten entführt zu haben, damit sie Spione in japanischer Sprache und Kultur unterrichten. Fünf Entführte und ihre Familien konnten nach Japan zurückkehren. Tokio ist jedoch überzeugt, dass weitere Japaner noch als Geiseln gehalten werden.

Nordkorea-Abkommen "Durchbruch"

Bush bezeichnete die Einigung mit Nordkorea über einen schrittweisen Ausstieg aus seinem militärischen Atomprogramm als einen wichtigen "Durchbruch". Er widersprach am Mittwoch in Washington heftig der Kritik des ehemaligen UN-Botschafters der USA, John Bolton, der von einer "falsche Botschaft" an den Iran gesprochen hatte.

Die Vereinbarung sei ein bedeutsamer "erster Schritt" zur Denuklearisierung Koreas, meinte Bush. Von besonderer Wichtigkeit sei, dass Nordkorea sich in dem Abkommen auch gegenüber China verpflichtet habe. (APA)