Salzburg - Weil er im Bus der Linie 21 nicht rauchen durfte, hat ein Fahrgast am Mittwochabend in der Stadt Salzburg den 43-jährigen Lenker mit einem Springmesser bedroht. Erst als die Polizei kam, stieg der 34-Jährige aus, hielt dann aber auch den Beamten die rund zehn Zentimeter lange Klinge entgegen. Die Uniformierten konnten den rabiaten Mann schließlich mit Hilfe eines Pfeffersprays überwältigen und festnehmen, informierte am Donnerstag das Stadtpolizeikommando.

Mehrmals hatte der Busfahrer der Firma Marazeck den beschäftigungslosen Niederösterreicher in Höhe der Haltestelle Mülln aufgefordert, entweder die Zigarre auszudämpfen oder auszusteigen. Doch der Fahrgast, der in Fürstenbrunn eingestiegen war, zeigte sich uneinsichtig und zückte das Messer. "Wenn du nicht in fünf Minuten am Hanuschplatz bist, passiert dir was", schilderte der Geschäftsführer der Autobuslinie, Kommerzialrat Hannes Marazeck, den Vorfall der APA.

Aus Angst, der Raucher könnte noch aggressiver werden und auch noch die Sicherheit der Fahrgäste gefährden, setzte sich der Lenker wieder ans Steuer und fuhr weiter. Der Niederösterreicher rauchte in der Zwischenzeit im hinteren Teil des Busses weiter. Bei der Haltestelle Landeskrankenhaus bat der Busfahrer zwei Männer, die einsteigen wollten, die Polizei zu verständigen. Doch das Duo suchte rasch das Weite.

24 Zentimeter langes Messer gezückt

Am Hanuschplatz öffnete der Chauffeur gegen 18.45 Uhr alle Türen, mischte sich unter die Fahrgäste und alarmierte die Exekutive. Zur selben Zeit fuhr ein Streifenwagen vorbei. Der Busfahrer lief auf die Straße und stoppte das Polizeiauto. Der Niederösterreicher stieg in der Zwischenzeit aus. Als ihn die Uniformierten zur Rede stellen, zückte er erneut das insgesamt 24 Zentimeter lange Messer. Erst als die Beamten den Pfefferspray einsetzten, ließ er die Waffe fallen.

Der Beschäftigungslose wurde in Handschellen abgeführt. Die Polizei konnte bei ihm drei weitere Messer sicherstellen. Der Täter wurde zur Behandlung der Augen ins Spital und danach auf Grund eines Haftbefehls in die Justizanstalt Salzburg gebracht.

"Ich bin froh, dass nichts passiert ist. Der Fahrer hat sich vorbildlich verhalten, besser konnte er es gar nicht machen", lobte Hannes Marazeck seinen langjährigen Mitarbeiter. "Er stand ein bisschen unter Schock, möchte heute am Nachmittag aber wieder seinen Dienst antreten. Wir werden ihn im Auge behalten und nicht überfordern. Der Fahrgast befand sich sicher in einem Ausnahmezustand, er braucht medizinische Betreuung." (APA)