Elsner habe "keinen einzigen Eurocent dafür bezahlt, dass jemand seinen Gesundheitszustand schriftlich beurteilt", betonte Schubert. Vielmehr wären in einem französischen Gerichtsgutachten "die schwere Herzerkrankung Herrn Elsners, der bestehende dringende Operationsbedarf und die dadurch gegeben fehlende Transportfähigkeit" festgestellt worden, sagte der Anwalt.
Rasche Aufklärung
Eine rasche Aufklärung der Umstände der Erkrankung des ehemaligen Bawag-Chefs Helmut Elsner hat der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Reiner Brettenthaler, am Donnerstag eingemahnt. Da sich bei einer Untersuchung Elsners durch einen österreichischen Arzt letztlich doch zumindest die Transportfähigkeit des Verdächtigen herausgestellt habe, seien weitere kritische Untersuchungen des Gesundheitszustandes im Inland und deren sorgfältiger Abgleich mit den französischen Gutachten "mehr als interessant", erklärte Brettenthaler in einer Aussendung. Jedenfalls bedürften die französischen Gutachten einer "genauen Kontrolle".
"Sollte sich nach Vorliegen der hiesigen Gutachten die Mutmaßung ergeben, dass die medizinischen Privatgutachten aus Frankreich fragwürdig sind, sollte die österreichische Staatsanwaltschaft jedenfalls eine Anzeige wegen Verdachts von Gefälligkeitsgutachten bei der französischen Ärztekammer, dem Conseil National de l'Ordre des Medecins, in Paris erwägen", regte der österreichische Ärztekammer-Chef an.
Privatgutachten