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Von den Vorwürfen in Cote d'Ivoire konnte sich der Trafigura-Konzern freikaufen - nun wollen 5000 Geschädigte des Giftmüllskandals vor einem britischen Gericht klagen

Foto: APA/EPA/Legnan Koula
Abidjan - Der multinationale Trafigura-Konzern hat sich zur Beilegung des Giftmüll-Skandals in der Umgebung der ivorischen Küstenmetropole Abidjan vom August 2006 zur Zahlung von umgerechnet 152 Millionen Euro an Cote d'Ivoire bereit erklärt. Die Nachrichtenagentur AFP erhielt am Dienstag eine Kopie des Abkommens, in dem sich der Konzern mit Sitz in den Niederlanden verpflichtet, 100 Milliarden so genannte CFA-Franc an die Republik in Westafrika zu zahlen.

100.000 in ärztlicher Behandlung

Das von Trafigura gecharterte, unter griechischer Flagge fahrende Schiff "Probo Koala" hatte bei Abidjan 528 Tonnen Giftmüll unter freiem Himmel abgelagert. Laut ivorischer Regierung starben zehn Menschen an den Folgen der Verseuchung, in den Krankenhäusern gab es mehr als 100.000 ärztliche Behandlungen.

In dem Abkommen, das am Dienstagabend in Anwesenheit des ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo unterzeichnet wurde, verpflichten sich beide Seiten, "alle Streitigkeiten endgültig beizulegen". Cote d'Ivoire sagt zu, sich um die Entschädigung der Opfer zu kümmern. Ein Zwanzigstel der Entschädigung soll für den Bau einer Müllverarbeitungsanlage investiert werden. Trafigura will alle noch verbleibenden Restmengen der Verseuchung beseitigen. (APA)