Weiden - Der milde Winter hat bei der Autowerkstattkette ATU zu einem Ergebnisrückgang von fast zwölf Prozent geführt. Nachdem typische Winterartikel und Winterreifen zuletzt nur verhalten gekauft wurden, sei 2006 der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf 160,1 Mio. Euro gesunken, teilte die Auto-Teile-Unger Handels GmbH & Co. KG (ATU) am Donnerstag am Stammsitz in der Oberpfalz in Bayern mit. Der Umsatz stieg hingegen um 5,4 Prozent auf 1,39 Mrd. Euro.

ATU hat rund 13.500 Mitarbeiter und betreibt in fünf EU-Ländern etwa 590 Niederlassungen. Bis 2013 soll das Werkstattnetz auf insgesamt 1.000 Filialen ausgebaut werden. In diesen Jahr soll die erste ATU-Werkstatt in der Schweiz eröffnet werden.

Neben dem schleppenden Saisongeschäft haben nach Angaben des Unternehmens auch die internationale Expansion sowie die Entwicklung neuer Geschäftsfelder die Bilanz belastet. Diese Zukunftsinvestitionen hätten aber eine wesentliche Bedeutung für die erfolgreiche weitere Geschäftsentwicklung, sagte ATU-Chef Karsten Engel. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 49 neue Werkstätten eröffnet, davon elf im Ausland. In den neuen Filialen seien etwa 700 neue Stellen geschaffen worden.

Mit einer Werkstatt in der Nähe von Zürich will das Unternehmen die Expansion in die Nachbarländer Deutschlands fortsetzen. Auch in Tschechien, den Niederlanden, Österreich und Norditalien, wo es bereits Filialen gibt, sollen weitere Geschäfte folgen.

ATU hatte 2004 einen geplanten Börsengang abgesagt und war kurz darauf von dem Investor KKR (Kohlberg Kravis Roberts) übernommen worden. Seitdem seien die Schulden des Unternehmens um rund 200 Mio. Euro auf 714 Mio. Euro reduziert worden. In der Zukunft werde die Verschuldung weiter zügig reduziert, kündigte das Unternehmen an. (APA/dpa)