Auch Den Haag zahlt für Giftmüll-Schäden in Afrika
Niederländische Firma hatte Giftmüll an Elfenbeinküste transportiert - Zehn Millionen Euro für UN-Umweltorganisation
Redaktion
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Den Haag - Für die Beseitigung des von einer
niederländischen Firma zur Elfenbeinküste transportierten Giftmülls
gibt auch der niederländische Staat zehn Millionen Euro. Das Geld
werde der UN-Umweltorganisation UNEP dafür zur Verfügung gestellt,
teilte die Regierung in Den Haag am Donnerstag mit. Das Unternehmen
hatte zuvor eine Entschädigung zugesagt.
Zehntausende in medizinischer Behandlung
Das Schiff "Probo Koala" der Ölhandelsfirma Trafigura hatte im
Sommer vergangenen Jahres flüssige Abfälle nach Abidjan gebracht,
nachdem es sie in Amsterdam nicht losgeworden war. Nach Auffassung
von Kritikern hätten die niederländischen Behörden das Schiff nicht
auslaufen lassen dürfen. Eine lokaler Abfallentsorger in Abidjan
entlud die übel riechende Flüssigkeit auf öffentlichen Müllkippen.
Zehn Menschen starben nach dem Einatmen giftiger Gase, Zehntausende
ließen sich medizinisch behandeln.
Trafigura, ein von London aus operierendes, aber in den
Niederlanden registriertes Unternehmen, hatte sich am Mittwoch mit
der Regierung in Abidjan auf die Zahlung von 150 Millionen Euro
geeinigt. Im Gegenzug wurden die juristische Verfolgung eingestellt
und zwei seit fünf Monaten inhaftierte Trafigura-Mitarbeiter
freigelassen. (APA/dpa)
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