Linz - Der Fall der verwahrlosten Mädchen vom Linzer Pöstlingberg beschäftigte am Donnerstag auch den oberösterreichischen Landtag. Am Vormittag legten Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) als oberste Schulbehörde, Landeschulratspräsident Fritz Enzenhofer und der zuständige Bezirksschulinspektor in einem Bildungsausschuss noch einmal die Fakten zu der Familientragödie aus Sicht der Schulbehörde dar.

Mehr Personal gefordert

Mit bekanntem Fazit: Versäumnisse könnten der Schulbehörde nicht angelastet werden. Am Nachmittag stand dann ein Sozialausschuss mit Landesrat Josef Ackerl (SPÖ) und dem Bezirkshauptmann von Urfahr-Umgebung, Helmut Ilk, auf dem Programm. Ackerl bekräftigte dort vor allem seine Forderung nach "deutlich mehr Personal" im Bereich der Jugendwohlfahrt.

Auch in der Steiermark stellt sich nach einem jetzt bekannt gewordenen Fall von Verwahrlosung die Frage nach der politischen Verantwortung. Eine 30-jährige Frau hatte mit ihren drei kleinen Kindern in Fürstenfeld in einer völlig verwahrlosten, schimmligen Wohnung gelebt. Die Caritas schätzte die Situation 2005 als "stabil" ein, Betreuung und Kontrollen wurde daraufhin eingestellt. (mro, DER STANDARD print, 16.2.2007)