Ein US-Bundesrichter hat eine
Millionenklage gegen die Internet-Plattform
MySpace
verworfen, die
von Eltern eines angeblich missbrauchten Mädchens eingereicht worden
war. "Wenn irgendjemand die Pflicht hatte, Julie Doe zu schützen,
dann waren dies ihre Eltern, nicht MySpace", zitierte die "Los
Angeles Times" am Donnerstag den Richter Sam Sparks vom
Bezirksgericht in Austin (US- Bundesstaat Texas).
Schadenersatz
Die Eltern des Mädchens mit dem Decknamen "Julie Doe" hatten dort
das populäre Portal auf Schadenersatz verklagt. Ihre minderjährige
Tochter hatte sich als 18-Jährige ausgegeben und über die Webseite
einen Mann kennen gelernt, der sie bei einem Treffen angeblich
sexuell missbrauchte. Die Website biete ungenügende
Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Minderjährigen, hielten die
Eltern dem MySpace-Betreiber News Corp. vor. Der Anwalt der Familie
von "Julie Doe" in Texas will Berufung einlegen. Die Familie sei zu
"einem sehr langen Kampf" bereit, erklärte Adam J. Loewy.
Klagen
Vier kalifornische Familien hatten im Januar vor einem Gericht in
Los Angeles ähnliche Klagen wegen angeblicher sexueller Belästigung
Minderjähriger eingebracht. Das Community-Portal müsste
Prüfmechanismen einrichten, um zu garantieren, "dass die Nutzer
tatsächlich so alt sind, wie sie angeben", zitierte die Zeitung
damals einen Anwalt der Familien. (APA)