München - Der deutsche Schauspieler und Synchronsprecher Erik Schumann ist am 9. Februar im Alter von 81 Jahren in München infolge eines Krebsleidens gestorben, bestätigte am Freitag sein Sohn Manuel". Auf Wunsch des Schauspielers soll die Beerdigung im engsten Familienkreis stattfinden. Der in Thüringen (Grechwitz/Grimma) geborene Darsteller hatte in fast 100 Filmen und zahlreichen TV-Produktionen mitgewirkt. Als vielbeschäftigter Synchronsprecher lieh er unter anderem den Hollywood-Größen Tony Curtis, Cary Grant und Jack Nicholson seine Stimme.

Seine Theaterlaufbahn begann Schumann in Dresden, bevor er 1948 nach West-Berlin ging und zum Schloßpark-Theater wechselte. Weitere Stationen waren Frankfurt/Main, Stuttgart und München, wo er am Bayerischen Staatsschauspiel auf der Bühne stand. Sein Durchbruch als Filmschauspieler gelang ihm in dem Helmut-Käutner-Film "Himmel ohne Sterne" (1955). Rainer Werner Fassbinder holte ihn für die Filme "Lili Marleen" mit Hanna Schygulla (1981) und "Die Sehnsucht der Veronika Voss" mit Rosel Zech (1982) vor die Kamera. Aber auch in Filmkomödien wie "Natürlich die Autofahrer" (1959) mit Heinz Erhardt war Schumann zu sehen.

Im Fernsehen hatte Schumann unter anderem Gastauftritte in den Krimi-Serien "Der Kommissar", "Derrick" und "Tatort". Dazwischen spielte er immer wieder Theater und ging auch auf Tourneen wie in Arthur Schnitzlers "Liebelei" mit dem Wiener Burgtheater. In der Komödie im Bayerischen Hof in München glänzte Schumann in dem Stück "Zeugin der Anklage" nach einem Krimi von Agatha Christie. Für seine Darstellung in dem Film "Question 7" (1961) wurde Schumann vom damaligen Gouverneur von Texas mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. (APA/dpa)