Überschwemmungen in Mosambik: Unicef befürchtet Verschärfung
Zahl der Obdachlosen entlang des Sambesi-Flusses auf 86.000 gestiegen - Seuchenwarnung - Spenden erbeten
Redaktion
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Maputo - Kein Ende der Überschwemmungen in Mosambik. Das
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) befürchtet sogar eine
weitere Verschärfung der Situation. Die Zahl der Obdachlosen entlang
des Sambesi-Flusses sei bereits auf über 86.000 Menschen gewachsen,
hieß es am Freitag in einer Aussendung. Unicef warnt nun vor dem
Ausbruch von Krankheiten wie Cholera und schwerem Durchfall in den
überfüllten Notunterkünften.
Insbesondere Kinder zählen zu den besonders bedrohten Flutopfern,
die bereits durch chronische Mangelernährung geschwächt sind. In den
Lagern werden dringend Nahrung, Hygieneartikel,
Wasseraufbereitungsanlagen, Kanister und Tabletten zur
Wasserreinigung sowie Plastikplanen und Zelte benötigt. Eine
zusätzliche Gefahr sind Landminen aus dem Bürgerkrieg, die durch die
Wassermassen aus ihren markierten Gebieten geschwemmt wurden.
Hilfslieferungen
Mitarbeiter der Unicef brachten bereits Materialien zur
Wasseraufbereitung und Wasserkanister für 50.000 Menschen sowie Zelte
und Moskitonetze in die besonders betroffene Provinz Sofala. Am
Donnerstag trafen insgesamt 17 Tonnen proteinhaltiger Zusatznahrung
in Beira, Chimoio, Tete und Quelimane ein.
Schätzungsweise sind 285.000 Menschen entlang des Sambesi-Flusses
durch die Wassermassen bedroht. Die Überschwemmungen in Mosambik sind
die schwersten seit der großen Flutkatastrophe von vor sieben Jahren.
Damals starben mehr als 500 Menschen, Hunderttausende wurden
obdachlos. Die Flutgebiete zählen zu den am schlimmsten von der
AIDS-Epidemie betroffenen Regionen mit einem sehr hohen Anteil von
Waisenkindern. (APA)
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