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Unter dem Eindruck wachsender Rivalitäten vieler Mächte in Afrika hat am Donnerstag in Cannes ein zweitägiger Frankreich-Afrika-Gipfel begonnen (DER STANDARD berichtete). 48 der 53 afrikanischen Staaten folgten der Einladung von Präsident Jacques Chirac zu einer Debatte über die Zukunft des Kontinents. "Die Konkurrenz ist rüde", sagte der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy in einem Rundfunkinterview. "Indien, China, Brasilien, der Iran und die USA interessieren sich sehr für Afrika."

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte den Gipfel von Cannes nutzen, um die Zusammenarbeit der Europäischen Union mit Afrika zu beleben. "Afrika ist ein Schwerpunktthema der deutschen EU-Ratspräsidentschaft", sagte ein Regierungssprecher. So sollen die demokratischen Institutionen gestärkt, die AIDS-Bekämpfung ausgeweitet und die Investitionsbedingungen verbessert werden.

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Mit dem Gipfel von Cannes verabschiedet sich der Präsident wenige Wochen vor Ablauf seiner Amtszeit von Afrika.

Im Bild: Jacques und Bernadette Chirac mit dem Präsidentenehepaar aus der Zentralafrikanischen Republik.

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Nicht gekommen sind der mit Chirac zerstrittene Präsident der Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire), Laurent Gbagbo, und der auf Gbagbos Seite stehende südafrikanische Präsident Thabo Mbeki. Als Versöhnungsgeste nach langem Streit über Frankreichs Kolonialzeit gilt die Anwesenheit des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika (im Bild).

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Am Rande der Konferenz brachte Chirac unter anderem die Staatschef von Sudan, Tschad (im Bild Chirac mit Amtskollegen Idriss Deby) und der Zentralafrikanischen Republik zusammen, um den Konflikt in Darfur und ihre Meinungsverschiedenheiten zu erörtern. Resultat war eine Art Nichteinmischungspakt, in dem sich die drei Länder verpflichteten, die Souveränität des Nachbarn zu achten "und keinen Aufstand innerhalb ihres Staatsgebiets zu unterstützen", wie der sudanesische Außenminister Lam Akol erklärte.

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Am Rande des Gipfels kam es zu Protesten von Greenpeace. Als Jacques Chirac verkleidete Aktivisten protestierten gegen die Abholzung der Wälder in Afrika.

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In seiner Eröffnungsrede prädierte Chirac für mehr Fairness: "Es kann keine positive Globalisierung geben, wenn Afrika nicht stärker wird." Er befürchte, dass sich der Kontinent weniger denn je gegen eine Plünderung seiner natürlichen Rohstoffe und seiner Eliten wehren könne.

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Die Afrika-Politik Chiracs war charakterisiert von bilateralen Beziehungen, auch mit berüchtigten Herrschern und Depoten. Mit dem Gipfel von Cannes verabschiedet sich der Präsident nun wenige Wochen vor Ablauf seiner Amtszeit von Afrika, die Ära seiner als "Françafrique" geht dem Ende zu. Zwei seiner möglichen NachfolgerInnen haben bereits eine neue Afrikapolitik angekündigt: so will Ségolène Royal die "Freunderlwirtschaft" beenden, Nicolas Sarkozy erwägt sogar die Schließung der französischen Stützpunkte.

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