Stockholm – Wegen eines "kleineren Lecks" musste der schwedische Energiekonzern Vattenfall am Freitag wieder einen Reaktor abschalten. Dieses Mal handelte es sich um das in Südwestschweden liegende Kraftwerk Ringhals. Wie auch bei anderen Störfällen unterstrich die Konzernleitung wieder, dass es sich nur um eine vorbeugende Sicherheitsmaßnahme handle. Lediglich um einen Fehler zu beheben, sei der Reaktor abgeschaltet worden. "Das hier ist nichts Ernstes", sagte Produktionschef Lars Eliasson.

Der Produktionsausfall soll Vattenfall dennoch zwischen 400.000 und 500.000 Euro am Tag kosten. Ringhals ist das größte Atomkraftwerk Skandinaviens und deckt 18 Prozent des schwedischen Strombedarfs. Wann der Reaktor wieder in Gang kommen soll, ist unklar. Erst am Mittwoch musste Vattenfall aus Sicherheitsgründen zwei Reaktoren im Atomkraftwerk Forsmark abstellen. Zusammengenommen sind das drei von den insgesamt zehn Reaktoren des Landes.

Am Freitag wurde auch von einem Leck im AKW Oskarsham berichtet. Kleinere Mengen Radioaktivität seien im Wasser einer Rohrleitung entdeckt worden. Eine ernste Gefahr bestehe auch hier nicht, sagte der dortige Strahlenschutzbeauftragte Christer Solstrand. (André Anwar, DER STANDARD - Printausgabe, 17./18. Februar 2007)