Die Berichtssaison zum vierten Quartal kann resümierend durchaus wieder als positiv bezeichnet werden. Allerdings war auch festzustellen, dass sowohl die Dynamik der positiven Überraschungen als auch das Gewinnwachstum selbst nicht an die vergangenen Quartale anschließen konnte. Zudem sind die Schätzungen der Analysten für die kommenden Geschäftsabschnitte empfindlich reduziert worden. Der Markt zeigt sich im Moment von solchen Drohgebärden allerdings wenig beeindruckt. Auch der schwächer als erwartet ausgefallene Philadelphia Fed-Index trübte die Stimmung kaum. Es liegt also der Schluss nahe, dass derzeit zu viel an guten Nachrichten eingepreist wird und dass die aktuell gegebenen Indexniveaus allzu leicht zu Gewinnmitnahmen bzw. einer handfesten Korrektur führen können.

Europa

Es ist zwar sicherlich noch zu früh für ein Resümee zur Berichtssaison, aber bis jetzt ist die Mehrzahl der Unternehmen in der Lage, die Erwartungen zu erfüllen bzw. zu übertreffen. Ein "sehr zurückhaltender" Ben Bernanke hat auch den europäischen Aktienmärkten zu neuen Höhen verholfen. Unser Korrekturszenario für die Aktienmärkte ist daher bis jetzt im ersten Quartal nicht eingetreten. Dementsprechend erscheinen unsere Kursziele für März nun bereits sehr pessimistisch und wir haben sie daher in Revision gestellt. Die neuen Ziele werden aber voraussichtlich ebenfalls deutlich unter den aktuellen Kursniveaus liegen und wir bestätigen unsere Verkaufs-Empfehlung.

Japan

Die gut verlaufene japanische Berichtssaison und die zuletzt ermutigenden Makrodaten resultierten im höchsten Stand des Nikkei 225 seit Mai 2000. Ein gewichtiger Grund für diese Entwicklung war sicherlich auch der langr Zeit zur Schwäche neigende JPY. Nochmals schwächere US-Wirtschaftsdaten (Wachstumsängste) sollten aber zu Gewinnmitnahmen an der japanischen Börse führen, wenngleich unsere Indexziele für den März zugegebenermaßen bereits etwas weit entfernt scheinen.