Nouadhibou - Die Hilfsorganisation Roter Halbmond hat aus Protest gegen Verzögerungen seine Mitarbeiter aus einem spanischen Flüchtlingslager in Mauretanien abgezogen. Die hygienischen Bedingungen in der leer stehenden Fischfabrik, in der die etwa 300 Flüchtlinge vorübergehend einquartiert wurden, seien beklagenswert, sagte ein Sprecher der Organisation am Freitag. Die Männer könnten dort nicht lange bleiben. Es könne allerdings noch Monate dauern, bis alle Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgebracht worden sind. Bei einem medizinischen Notfall stünden die Helfer jedoch bereit, betonte der Sprecher.Die Identifizierung der Flüchtlinge hatte sich für die Regierung in Madrid als diplomatischer und logistischer Albtraum erwiesen. Bisher konnten nur wenige der ursprünglich 370 Männer in ihre Heimat zurückgebracht werden. Die Flüchtlinge waren mit ihrem Schiff "Marine 1" in Seenot geraten und gingen am Montag in Mauretanien an Land. Es wird vermutet, dass das Schiff in Guinea in See gestochen war und Kurs auf die Kanarischen Inseln genommen hatte. Die meisten Flüchtlinge kommen nach eigenem Bekunden aus dem indischen Teil Kaschmirs, einige stammen aber wohl auch aus dem südlichen Afrika. (APA/Reuters)