Der 27-Jährige kam zwar nach wie vor mit Rückenproblemen, aber auch mit jeder Menge Selbstvertrauen im Handgepäck nach Schweden geflogen. Was er derzeit im Slalom drauf hat, bewies er auch im Super-Kombi-Slalom, wo er trotz hoher Startnummer nur 0,25 Sekunden langsamer als der entfesselte Benjamin Raich war.
Seit der Zeit um Weihnachten und Silvester und der endgültigen Lösung der Materialabstimmungsprobleme - vor allem die Schuhe hatten für Verunsicherung gesorgt - ist der Knoten beim Flirscher so richtig geplatzt. Seitdem gelingt es Matt endlich wieder, die ohnehin auch schon im Herbst gut gewesenen Trainingsleistungen im Rennen umzusetzen. Matt stand in seinen vergangenen fünf Weltcup-Rennen ebenso oft auf dem Podest: Dritter im Adelboden-Slalom, Erster in der Wengen-Super-Kombi, zweimal Zweiter in den Kitz-Slaloms und Dritter beim "Nightrace" in Schladming. Und nun Gold in Aare.
Matt verspürt dabei "eine große Befriedigung", denn sehr viele hatten den introvertierten "Ur-Carver" bereits abgeschrieben. Sein kometenhafter Aufstieg hatte im Jänner 2000 in Kitzbühel begonnen, wo er mit Startnummer 50 zum Sensationstriumph fuhr. Es folgte 2001 vor seiner Haustür und vor 50.000 Fans der WM-Titel in St. Anton. "Ich war damals schon genauso cool und entspannt wie heute", berichtete Matt, der im Starthaus scheinbar durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist.
Die Kehrseite der Medaille lernte Matt dann 2002 ausgerechnet in Kitz, dem Ort seines ersten Triumphes, kennen. Die dort erlittene Schulterverletzung warf ihn weit, weit zurück. Hinzu kamen langwierige Materialprobleme, die nun dank des kompletten Fischer-Pakets behoben sind.