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Matt: "Ein Wahnsinnsgefühl. Zu Hause, das war einzigartig. Jetzt habe ich lange darauf hinarbeiten müssen, das ist umso schöner."

Foto: AP/ Ponomarev
Aare - Für Mario Matt hat sich der lange und mühsame Weg zurück an die Ski-Weltspitze ausgezahlt. Der Tiroler ist am Samstag zum zweiten Mal in seiner Karriere Slalom-Weltmeister geworden und hat damit seine Weltcup-Leistungen in dieser Saison eindrucksvoll bestätigt. Für Matt ist es das erste Edelmetall bei einem Großereignis seit seiner Heim-WM 2001, damals hatte er in St. Anton neben Gold im Slalom auch Silber in der Kombination geholt. Nun ist der "Adler vom Arlberg" wieder ganz oben auf dem Gipfel des Erfolges gelandet. "Ein Wahnsinnsgefühl. Zu Hause, das war einzigartig. Jetzt habe ich lange darauf hinarbeiten müssen, das ist umso schöner."

Der 27-Jährige kam zwar nach wie vor mit Rückenproblemen, aber auch mit jeder Menge Selbstvertrauen im Handgepäck nach Schweden geflogen. Was er derzeit im Slalom drauf hat, bewies er auch im Super-Kombi-Slalom, wo er trotz hoher Startnummer nur 0,25 Sekunden langsamer als der entfesselte Benjamin Raich war.

Seit der Zeit um Weihnachten und Silvester und der endgültigen Lösung der Materialabstimmungsprobleme - vor allem die Schuhe hatten für Verunsicherung gesorgt - ist der Knoten beim Flirscher so richtig geplatzt. Seitdem gelingt es Matt endlich wieder, die ohnehin auch schon im Herbst gut gewesenen Trainingsleistungen im Rennen umzusetzen. Matt stand in seinen vergangenen fünf Weltcup-Rennen ebenso oft auf dem Podest: Dritter im Adelboden-Slalom, Erster in der Wengen-Super-Kombi, zweimal Zweiter in den Kitz-Slaloms und Dritter beim "Nightrace" in Schladming. Und nun Gold in Aare.

Matt verspürt dabei "eine große Befriedigung", denn sehr viele hatten den introvertierten "Ur-Carver" bereits abgeschrieben. Sein kometenhafter Aufstieg hatte im Jänner 2000 in Kitzbühel begonnen, wo er mit Startnummer 50 zum Sensationstriumph fuhr. Es folgte 2001 vor seiner Haustür und vor 50.000 Fans der WM-Titel in St. Anton. "Ich war damals schon genauso cool und entspannt wie heute", berichtete Matt, der im Starthaus scheinbar durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist.

Die Kehrseite der Medaille lernte Matt dann 2002 ausgerechnet in Kitz, dem Ort seines ersten Triumphes, kennen. Die dort erlittene Schulterverletzung warf ihn weit, weit zurück. Hinzu kamen langwierige Materialprobleme, die nun dank des kompletten Fischer-Pakets behoben sind.

Während seiner Verletzungspause konnte Matt, seit 2005 in der Allrounder-Trainingsgruppe WC4, seine Liebe zu den Pferden intensivieren. "Als Kind wollte ich immer ein Pferd, habe aber nie eines bekommen", erzählte Matt. Nach dem WM-Titel 2001 in St. Anton hatte er dann mehr als genug Geld, um selbst seine mittlerweile stolze Araber-Zucht zu starten, diese ist mittlerweile auf 17 Stück angewachsen. (APA)