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Foto: Archiv
Jene Faktoren die Festplatten in ihrer Lebensdauer einschränken, wollten die Google -Labs-Mitarbeiter Eduardo Pinheiro, Wolf-Dietrich Weber und Luiz Andre Barroso in einer Studie ausfindig machen.

Erkenntnisse

Die gewonnenen Erkenntnisse haben die drei Forscher nun in ihrem Papier "Failure Trends in a Large Disk Drive Population" veröffentlicht. Ein interessantes Ergebnis lautet dabei, dass Temperatur und Aktivität keinen großen Einfluss auf den Ausfall von Festplatten haben.

SATA- und PATA-Festplatten

Bei ihren Experimenten und Tests verwendeten die Forscher sowohl SATA- wie auch PATA-Festplatten der Consumer-Klasse, die mit 5.400 bis 7.200 Umdrehungen pro Minute laufen, eine Kapazität von 80 bis 400 GByte haben und nach 2001 in Betrieb genommen wurden. Die Platten stammen von verschiedenen großen Herstellern, so die Studienautoren. Die Dauer der Untersuchungen wurde mit einem Zeitraum von neun Monaten angegeben.

Ausfallsraten

Die jährlichen Ausfallraten liegen zwischen 1,7 Prozent für Festplatten im ersten Lebensjahr und 8,6 Prozent im dritten Lebensjahr, so die Studie. Großen Einfluss auf die Lebensdauer haben die jeweiligen Modelle und Hersteller, allerdings listet die Studie hierzu keine expliziten Daten auf. Relativ wenig Einfluss auf die Lebensdauer einer Festplatte haben hingegen der Nutzungsgrad beziehungsweise die Aktivität der Festplatte.

Drei Gruppen

Die Google-Mitarbeiter teilten den Nutzungsgrad in drei Gruppen und nutzten die durchschnittliche wöchentliche Schreib- und Lese-Bandbreite als Basis. Das Ergebnis, lautete, dass die Ausfallrate bei sehr jungen (bis zu drei Monate) und sehr alten Festplatten (ab fünf Jahren) dann besonders hoch ist, wenn diese auch stark beansprucht werden. Dazwischen ergibt sich aber kein ganz klares Bild. Bei den Festplatten, die nach drei Jahren kaputtgehen, liegt die Ausfallrate der wenig beanspruchten Platten sogar höher als bei den stark beanspruchten.

Temperaturen

Auch der Einfluss der Temperatur auf Defekte bei Festplatten ist nach den Google-Mitarbeitern nicht so deutlich wie gedacht. Zwar gehen alte Festplatten (ab drei Jahre) deutlich häufiger kaputt, wenn sie Temperaturen über 40 Grad Celsius ausgesetzt sind, bei niedrigeren Temperaturen und jüngeren Platten lässt sich aber kein entsprechender Zusammenhang ausmachen. Betrachtet man alle Daten insgesamt, so ergebe sich ein gegenläufiger Trend. Die Ausfallhäufigkeit nimmt mit steigender Temperatur bis hin zu einem Bereich von etwa 40 Grad Celsius ab.

SMART

Die Forscher werteten im Zuge der Studie auch einige so genannte SMART-Daten (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) aus, von denen einige eine hohe Korrelation mit den ermittelten Ausfallraten aufwiesen. Dazu zählen Scan-Fehler, die auf Oberflächen-Defekte hinweisen, und "Reallocation Counts", also als defekt markierte Sektoren, die umschifft werden, aber auch "Offline Reallocations" und "Probational Counts". Anders sieht es in Bezug auf "Seek Errors", "CRC Errors", "Power Cycles", "Calibration Retries" und "Spin Retries" aus, hier wurden keine großen Korrelationen ausgemacht.(red)