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Foto: REUTERS/Cornelius Poppe

Oslo - Im Prozess um den Raub der beiden Gemälde "Der Schrei" und "Madonna" vor zweieinhalb Jahren aus dem Osloer Munch-Museum gibt es einen neuen Hauptverdächtigen. Staatsanwältin Elisabeth Jordan Ramstad sagte in dem am Dienstag begonnenen Berufungsprozess in Oslo, vieles deute darauf hin, dass der eigentliche Drahtzieher des spektakulären Kunstraubes der in einem anderen Prozess zu 15 Jahren Haft verurteilte Bankräuber David Toska ist.

Toska hatte der Polizei bei der Wiederauffindung der beiden Gemälde im vergangenen Sommer möglicherweise entscheidende Tipps gegeben. In den norwegischen Medien wurde unter anderem spekuliert, dass Toska den Raub sogar nur inszeniert haben könnte, um von den Ermittlungen im Zusammenhang mit dem so genannten Nokas-Raub abzulenken. Bei dem Raubüberfall in Stavanger im Frühjahr 2004, bei dem insgesamt 56 Millionen Kronen (ca. 7 Mio. Euro) erbeutet wurden, wurde ein Polizist getötet.

Raub am helllichten Tag

Im derzeitigen Berufungsprozess zum Munch-Raub geht es um die Urteile gegen fünf andere Personen. Drei wurden in erster Instanz jeweils zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Gegen den Freispruch für die anderen beiden im ersten Prozess angeklagte Personen hat die Staatsanwaltschaft berufen.

Die Bilder "Der Schrei" und "Madonna" waren 2004 am helllichten Tag aus dem Munch-Museum in Oslo gestohlen worden; Ende August 2006 waren sie unter bislang ungeklärten Umständen wieder aufgetaucht. (APA)