Eine Entscheidung über die Zukunft des Wiener Modellbahn-Herstellers soll in den nächsten Wochen fallen - BA-CA drehte den Geldhahn zu
Redaktion
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Wien - Der Wiener Traditionsfirma Klein Modellbahn droht das Aus, eine endgültige Entscheidung hat Firmeninhaber Oskar Klein laut einem Bericht der "Wiener Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) aber noch nicht getroffen. "Der Großteil der Mitarbeiter ist interessiert, dass es weiter geht. Ich tendiere aber eher zum Zusperren", wird er zitiert. Er will in den nächsten vier bis fünf Wochen eine Entscheidung treffen.
Bisher konnte Klein demnach keinen neuen Standort finden, der technisch geeignet wäre, die Produktion weiterzuführen. Im Dezember musste die Betriebsstätte in Atzgersdorf auf Drängen der Hausbank, der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), verkauft werden, um Schulden von 1,5 Mio. Euro abzutragen. Bis Ende Juni 2007 muss der Standort geräumt sein.
Betrieb ohne Kreditgeber
Was ebenfalls besonders schwer wiegt: Seitdem die BA-CA den Geldhahn zugedreht hat, steht der Betrieb ohne Kreditgeber da. Klein: "Geld von den Banken gibt es keines, weil die Modellbahn als sterbende Branche verurteilt wird."
Alle 25 Mitarbeiter in der Produktion wurden vorsorglich bereits beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet. Per Ende Jänner wurden drei Personen gekündigt, jetzt im Februar werden es acht sein.
"Zur Zeit straffen und kürzen wir unser Programm", so Klein. Daneben würden bereits Gespräche über den Verkauf der Spritzgussformen geführt. Mit diesen Formen werden die Kunststoffgehäuse für die Lokomotiven- und Waggon-Modelle gefertigt. Laut Klein wird mit mehreren Interessenten aus der Branche verhandelt. Laut Klein wird man im Geschäftsjahr 2006/07 (per Ende Februar) etwas mehr umsetzen als 2005/06 mit damals 1,5 Mio. Euro. (APA)
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