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Foto: AP Photo/Mustafa Quraishi
Panipat/Neu-Delhi - Nach dem Anschlag auf einen Zug auf dem Weg nach Pakistan verhört die indische Polizei einen Pakistaner wegen möglicher Verbindungen zu den Attentätern. Der aus Karachi stammende Mann sei in einem Abteil gesessen, in dem nach dem Anschlag explosives Material gefunden worden sei, sagte ein Ermittler der Polizei des indischen Bundesstaates Haryana, Sharad Kumar, am Dienstag vor Journalisten.

Zudem wurden am Dienstag Phantombilder von zwei Verdächtigen veröffentlicht. Die beiden Männer seien am späten Sonntagabend in Neu-Delhi in den Zug gestiegen, sagte ein ranghoher Vertreter der Polizei. Kurz darauf hätten sie eine Auseinandersetzung mit dem Schaffner begonnen und behauptet, den falschen Zug genommen zu haben. Schließlich hätten sie abspringen dürfen - etwa 15 bis 20 Minuten vor der Explosion der Brandsätze.

Die Verdächtigen gehörten den Angaben zufolge zu einer Gruppe von vier bis fünf Menschen, die Hindi miteinander gesprochen hätten. Die Polizei setzte eine Belohnung von umgerechnet 1.700 Euro für Hinweise aus.

Kumar kritisierte die seiner Ansicht nach laxen Sicherheitsbedingungen. Die indische Eisenbahn habe Tickets ohne Vorlage der Ausweise verkauft. Die Identität der Käufer hätte geprüft werden müssen.

Freundschaftsexpress

Der Bombenanschlag in der Nacht auf Montag auf den so genannten Freundschaftsexpress hatte 68 Todesopfer gefordert. Der "Samjhauta Express" ist eine von zwei Bahnverbindungen zwischen Indien und Pakistan und gilt als Hoffnungszeichen für den schwierigen Friedensprozess zwischen den Nachbarstaaten. Der Zug fährt von Neu-Delhi in die Grenzstation Atari. Dort können die Fahrgäste in einen pakistanischen Zug umsteigen, der sie nach Lahore bringt. Die meisten Opfern des Brandanschlags stammten offenbar aus Pakistan.

EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner äußerte sich unterdessen überzeugt, dass sich der Anschlag gegen den indisch-pakistanischen Entspannungsprozess gerichtet habe. Zwar wolle sie nicht darüber spekulieren, wer hinter der Tat stecke, sagte Ferrero-Waldner am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. "Aber eines ist sicher, es war jemand, der den Prozess der Verständigung zwischen Indien und Pakistan zum Entgleisen bringen wollte, und das darf nicht passieren", erklärte die EU-Kommissarin in dem Radiointerview