Kasachstan ist reich an Bodenschätzen wie Kohle, Eisen, Nickel, Zink, Uran und Gold. Das enorme Wachstum ist aber vor allem dem Ölsektor zu verdanken. Die entdeckten Ölvorkommen sind die beiden weltweit größten Funde der letzten 20 Jahre. 2005 war Kasachstan mit knapp 62 Millionen Tonnen der zweitgrößte Ölproduzent der ehemaligen Sowjetrepubliken. Bis 2015 soll die Jahresproduktion auf 150 bis 170 Millionen Tonnen klettern. Staatspräsident Nursultan Nasarbajew hat sich jedoch weitere ehrgeizige Ziele gesetzt: Um eine ausgewogenere wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen, hat er die „Strategie für die industrielle und innovative Entwicklung Kasachstans bis 2015“ unterschrieben. Das Bruttoinlandsprodukt soll dabei von 2000 bis 2015 um den Faktor 3,5 bis 3,8 auf über 64 Mrd. US-Dollar vergrößert werden.
Für Zertifikate-Anleger war Kasachstan bisher noch nicht erschlossen. Die Deutsche Bank änderte das. Das Open End-Zertifikat „Kasachstan Top Select“ wird seit Anfang Februar an den Börsen Frankfurt und Stuttgart gehandelt. Es bezieht sich auf einen Aktienkorb mit fünf Werten von kasachischen Unternehmen und Firmen, die hauptgeschäftlich in diesem Land ihr Geld verdienen. Allerdings sind diese Werte an der Londoner Börse notiert, was die Gefahr mit sich bringt, dass sie fernab der Heimat ein „Eigenleben“ entwickeln. Sämtliche Titel im Korb werden in US-Dollar bzw. Britischen Pfund gehandelt. Euro-Anleger sind deshalb einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Die Deutsche Bank behält sich vor, den Korb bei Bedarf (jedoch ohne fixe Überprüfungstermine) zu verändern. Anders wäre ein solch exotischer Markt mit geringerer Liquidität als Zertifikat nicht darstellbar. Anfänglich sind die Werte gleich gewichtet. Es handelt sich um Titel aus dem Rohstoff- und Bankensektor, die teils ansehnliche Dividenden bringen. Davon profitieren Anleger leider nicht. Zusätzlich ist eine Gebühr von 0,5 Prozent p.a. fällig.