Wien - Die Österreicher wünschen sich von ihren Banken längere Öffnungszeiten an den normalen Arbeitstagen, aber auch am Samstag sollten die Kreditinstitute offen halten, damit Bank-Geschäfte leichter und angenehmer abgewickelt werden können. 47 Prozent würden eine Ausweitung der Öffnungszeiten begrüßen, so das Ergebnisse einer heute, Dienstag, in Wien vorgestellten Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Karmasin im Auftrag der GE Money Bank durchgeführt hat.

Weiters prominent auf der Wunschliste der Österreicher: mehr persönlicher Kontakt und Beratung, mehr und bessere Informationen über Produkte und mehr Freundlichkeit der Bank-Mitarbeiter. 27 Prozent der schon im Vorjahr telefonisch befragten 400 Österreicher sind mit ihrem derzeitigen Verhältnis zu ihrer Bank jedoch gänzlich zufrieden.

Für längere Öffnungszeiten, mehr persönlichen Kontakt, bessere Produktinformationen und mehr Kundenfreundlichkeit sprechen sich in Summe 30 Prozent der Befragten aus. Höher Sparzinsen, geringere Gebühren, verbesserte Kreditkonditionen oder Produktlösungen auch von anderen Anbietern rangieren dagegen "überraschender Weise" dahinter, meinte Sophie Karmasin heute vor Journalisten.

Am meisten Wert legen die Österreicher bei Inanspruchnahme einer Bank auf Vertrauenswürdigkeit, persönliche Beratung, Preise und Konditionen und auf persönliche Bedürfnisse abgestimmte Produkte. Etwas weniger wichtig sind ihnen die Erreichbarkeit bzw. die Anzahl der Filialen, die Öffnungszeiten oder ob es sich um ein bekanntes, großes Institut handelt, oder auch Online-Banking anbietet.

Kein Kreditvertrag

Bei Abschluss eines Kredites oder einer Finanzierung spielen Preis und Konditionen, Beratung, Vertrauenswürdigkeit und ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmtes Produkt die wichtigste Rolle. Laut Umfrage haben 58 Prozent der Österreicher ab 18 Jahre noch nie einen Kreditvertrag abgeschlossen. Am öftesten werden Barkredite (46 Prozent), gefolgt von Hypothekarkrediten (19 Prozent) und Bausparkrediten (18 Prozent) abgeschlossen. Investitionskredite hatten 9 Prozent, Teilzahlungskredite im Einzelhandel 8 Prozent und Fremdwährungskredite 6 Prozent der Befragten laufen.

Die Laufzeit der Kredite liegt mehrheitlich zu 54 Prozent unter 10 Jahren. 26 Prozent haben eine Laufzeit von 15 und mehr Jahren. Mehr als zwei Drittel der Kredite werden zur Finanzierung von Wohnung bzw. Haus aufgenommen, 16 Prozent zum Kauf eines Autos und 8 Prozent für Zwischenfinanzierungen. Generelle Liquiditätsprobleme, die soziale Situation durch Krankheit oder Unfall und Umschuldungen schlagen mit 3 Prozent zu Buche. Mit 1 Prozent der Kredite werden Ausbildungen finanziert.

Die durchschnittliche Höhe der Kreditsumme liegt bei 27.805 Euro, der prozentuell höchste Anteil entfällt mit 26 Prozent auf Kredite zwischen 20.000 und 50.000 Euro, 47 Prozent liegen darunter, 22 Prozent darüber. Je höher die Kredite, desto schwieriger ist es in der Regel, einen zu bekommen. Fast die Hälfte der Kreditnehmer (43 Prozent) haben kein Vergleichsangebot eingeholt. "Die Kreditaufnahme wird noch nicht selbstbewusst und clever nachgefragt, sondern gilt vielfach noch immer als 'Entgegenkommen' und 'peinliches Anfragen'", so Karmasin.

Wichtigste Informationsquelle für Finanzierungsangelegenheiten ist der Berater der Hausbank, abgeschlagen folgen Kontakte mit anderen Banken, mit Freunden oder Bekannten oder dem Verein für Konsumenteninformation (VKI). Am wenigsten beeindrucken können Werbezusendungen und unabhängige Finanz- und Vermögensberater. Internet, Radio, Fernsehen, Zeitungen oder Magazine rangieren im Mittelfeld. (APA)