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Im Jahr 2000 gewann Präsident Abdoulaye Wade mit seinem liberalen Programm die Stichwahl gegen den Kandidaten der Sozialisten. Im Februar 2007 trat er ein zweites und letztes Mal an. Seine "Parti Démocratique Sénégalais" (PDS) spricht sich für eine liberale Wirtschaftspolitik aus: weniger Staat, Sanierung der Staatsfinanzen, Neuordnung der Produktion.

Fünfzehn Kandidaten forderten den 80-Jährigen heraus, aber nur drei galten im Vorfeld als chancenreich: ....

Foto: APA/AFP/Seyllou

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Der ehemalige Premierminister Moustapha Niasse (67) ist einer von ihnen. Er führte das Wahlbündnis "Coalition altérnative 2007" an, dem zehn linksgerichtete Parteien angehören. Niasse ist zugleich Generalsekretär der "Alliance des Forces du Progrès" (AFP), einer Abspaltung der Sozialisten. Er sieht sich als eigentlicher Nachfolger Senghors und besetzte in dessen Amtszeit zahreiche Ministerposten. 1998/99 wurde er Repräsentant der Vereinten Nationen für das Gebiet der Großen Seen und Berater mehrerer afrikanischer Staatschefs. Im Februar 2000 erreichte er im ersten Wahldurchgang bei den Präsidentschaftswahlen rund 17 Prozent der Stimmen.

Foto: APA/AFP/SEYLLOU

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Der zweite Herausforderer mit Chancen auf den Wahlsieg ist der Führer der sozialistischen Partei Ousmane Tanor Dieng (60). Die PS erreichte unter ihrem Kandiaten Abdou Diouf im ersten Wahlgang 2000 mit rund 41 Prozent der Stimmen die Mehrheit, musste sich aber im zweiten Wahlgang im März mit wiederum rund 41 Prozent gegenüber seinem Kontrahenten Wade (rund 58 Prozent) geschlagen geben.

Foto: APA/AFP/Seyllou Diallo

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Ebenfalls Chancen auf das Präsidentschaftsamt wurden dem ehemaligen Premierminister und nun unabhängigen Kandidaten Idrissa Seck eingeräumt. Er galt lange Zeit als Erbfolger des Präsidenten Wade, bis er im Juli 2005 wegen Verdachts auf Unterschlagung und angeblicher Gefährdung der inneren Sicherheit verhaftet wurde. Im Februar 2006 wurde er aus der Haft entlassen. Idrissa Seck tritt bei den Präsidentschaftswahlen für das liberale Bündnis an. Er kündigte jedoch an, nach den Wahlen wieder zur PDS zurückzukehren.

Foto: APA/EPA/MARTIN DIXON

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Ein weiterer Kandidat ist Abdoulaye Bathily von der LD/MPT, die "La Ligue Démocratique – Mouvement pour le Parti du Travail", die 1974 aus der PAI (der Parti Africain de l’Indépendence, einer marxistischen Partei aus Zeiten des Unabhängigkeitskampfes) hervorging. Seine Partei kritisiert Neokolonialismus und verweist auf feudale Strukturen im Senegal. 2000 war die LD/MPT Teil der Allianz für den Wandel unter Wade. Sie ist seit 2002 mit ihrem Vorsitzenden Bathily (Bild) im Parlament vertreten.

Foto: APA/EPA/AFPI / PIUS UTOMI EKPEI

Unter anderem kanditierten der frühere Staatsminister Robert Sagna (Bild) mit seiner "Takku Defaraat Sénégal". Gemeinsam mit dem früheren Chef der Sozialisten, Abdoulaye Makhtar Diop, gründete er in der PS die Allianz der "Socialistes Unis pour la Rénovation du Sénégal" (SURS), um eine Lösung der wirtschaflichen und sozialen Probleme zu forcieren. Als Bürgermeister von Ziguinchor, der Hauptstadt der geographisch durch Gambia abgetrennten Region Casamance, bemüht er sich vor allem um neue Friedensverhandlungen mit der Regierung um den politischen Status der Region.

Foto: robertsagna.com

Auch die AND-Jeff / Parti Africain pour la Démocractie et le Socialisme (AJ/PADS) rund um Generalsekrektär Landing Savané (Bild) kandidierte erneut. Die "antiimperialistische" Partei stellt mit Savané seit der Regierungsumbildung 2002 auch einen Staatsminister in der Regierung. Im Zuge seiner Kandidatur hat er jedoch angekündigt, unabhängig vom Wahlausgang aus dem Kabinett auszuscheiden.

Für die "Mouvement libéral du peuple sénégalais (MLPS) tritt mit Louis Jacques Senghor, einem Enkel des 2001 verstorbenen Präsidenten Leopold Senghor, ein in der Öffentlichkeit bekannter Kandidat an.

Foto: unido.org

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Links

Politische Parteien und Parteiensystem in Senegal – Berichte der Friedrich-Ebert Stiftung (pdf-Datei).

(hag/derStandard.at, 20.2.2007)

Foto: Reuters